Heimatminister Albert Füracker (CSU) will die Infrastruktur auf dem Land weiter zügig ausbauen - und zwar sowohl was die Technik, als auch was den Verkehr angeht.
Wir machen es ganz schnell, schnell“ und "fördern alles", sagte er in der BR Fernsehsendung "jetzt red i". Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kritisierte, dass die Bayerische Staatsregierung zu spät gehandelt habe.
"Das Land wurde schlichtweg vernachlässigt, da wurden vor zehn Jahren die Weichen falsch gestellt." Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
In einem waren sich die beiden in der Livesendung aus Kronach aber einig: Zielgerichtet müssen die Maßnahmen sein. Denn die Bürgerinnen und Bürger kritisierten vieles: Funklöcher, schlechte Verkehrsanbindung und zu wenig passende Angebote auf dem Wohnungsmarkt. Um Landflucht zu bekämpfen und den ländlichen Raum attraktiver zu machen versprach Heimatminister Füracker daher konkrete Maßnahmen für den ÖPNV.
"Was den ÖPNV anbelangt, haben wir noch einmal eine neue Initiative ergriffen. Wir wollen das unterstützen im ländlichen Bereich, aber dass das schwerer ist, als in einer dicht besiedelten Stadt, ich glaube, da geben Sie mir auch Recht. Der Landkreis muss sich erst überlegen, welchen Bedarf haben wir. Und wir unterstützen das dann mit Förderung. Wir haben im Nachtragshaushalt nochmal 100 Millionen aufgenommen für ÖPNV-Projekte.“ Heimatminister Albert Füracker
Er setze auf die Zusammenarbeit mit den Landkreisen: "Wir können nicht hier rauskommen und erklären, dass bei die Welt nicht mehr stimmt. Wir müssen erklären, wo wir unterstützen können." Gleiches gelte für den Breitbandausbau. "Es geht im Moment etwas langsamer voran, weil die Baufirmen fehlen. Es scheitert nicht am Geld oder den Regularien. Wir kommen hier sehr, sehr gut voran was den Ausbau des schnellen Internets anbelangt.“
Außerdem wies Füracker darauf hin, dass im Landkreis Kronach bereits mehr Leute zu- als wegziehen. Allein der Sterbeüberschuss führe dazu, dass insgesamt die Bevölkerungszahl im Landkreis weiter sinke. Hubert Aiwanger warnte: "Keiner will die Region schlecht reden, wir können aber auch nicht alles loben." Auf das Beispiel Kronach bezogen, forderte der Vorsitzende der Freien Wähler:
"Wir brauchen ein Zukunftsprogramm, wo wir jeden Landkreis individuell unter die Lupe nehmen und dort diskutieren, wie können wir ansetzen. Das geht hier in Kronach schon los, wenn ich rauffahre über die B173. Nach Lichtenfels zusammenführend von vier Streifen auf zwei Streifen. Da ist für einen Investor die Welt schon zu Ende, wenn der sieht, dass da die Autobahn oder Bundesstraße auf zwei Spuren zusammenführt, dann wendet der auf dem nächsten Parkplatz und fährt wieder heim." Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
Von Christine Memminger