Aus Dankbarkeit für ihre über 40-jährige Geschäftspartnerschaft mit der Textilfirma Feiler aus Hohenberg hatte die japanische Geschäftsfrau Kazuko Yamakawa vor fünf Jahren 2,5 Millionen Euro an die Stadt gespendet. Im Sommer 2016 erhöhte sie ihre Spende um eine weitere Million Euro, um das 4,8 Millionen Euro-Projekt weiter zu unterstützen.
Millionenprojekt zum Nulltarif
Die Stadt Hohenberg ist deshalb in der glücklichen Lage, fast zum Nulltarif ein Seniorenhaus mitten im Ortszentrum zu errichten. Das Grundstück wurde von der Hohenberger Textilfirma Feiler gesponsert. 300.000 Euro Fördermittel kommen vom bayerischen Freistaat, die Oberfranken Stiftung unterstützt das Projekt mit 560.000 Euro und die Bayerische Landesstiftung mit 325.000 Euro.
Kosten und Bauarbeiten seien absolut im Plan, so Andreas Bauer von der Verwaltungsgemeinschaft Schirnding (Lkr. Wunsiedel) im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Für Ende September ist ein "Tag der offenen Tür" geplant und bereits zum 1. Oktober ziehen die ersten Senioren ein.
60 Kirschbäume werden gepflanzt
Offiziell eröffnet wird es am 16. November. Dann können auch die 60 Kirschbäume gepflanzt werden, die sich Yamakawa gewünscht hat. Sie wird selbst vor Ort sei, denn ihr sei es zu verdanken, dass das Millionenprojekt überhaupt in einer kleinen Stadt wie Hohenberg mit 1.500 Einwohnern umgesetzt werden konnte, sagte Bauer weiter. "Normalerweise suchen sich Bauherren ein weitaus größeres Gebiet mit 15.000 Einwohnern aufwärts", so Bauer.
Das Seniorenheim hat ein offenes Pflegekonzept. Das heißt, es gibt mehrere Wohngruppen mit unterschiedlichem Betreuungsaufwand.
"Das Projekt umfasst eine Tagespflege, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für intensivpflegebedürftige Menschen, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Menschen und eine Begegnungsstätte für alle Interessierte und alle Bürger in und um Hohenberg an der Eger." Facebook-Seite des Yamakawa-Seniorenhauses
Hintergrund: Kontakte von Hohenberg nach Japan
Die Verbindung zwischen den Firmen Feiler und Yamakawa besteht seit über 40 Jahren. Feiler gilt weltweit als der führende Hersteller von echter, buntgewebter Chenille und Frottier mit Chenillebordüren. Seit 1948 fertigt die Firma ausschließlich am Standort Hohenberg Badtextilien, Babyartikel sowie Taschen und Accessoires. 90 Prozent der japanischen Frauen kennen heute das Unternehmen Feiler und seine Produkte. Vor allem das "Seifentuch", ein kleines Handtuch, das nahezu jede Japanerin in der Handtasche hat. Mit diesem Seifentuch ist Feiler durch Yamakwa Marktführer in Japan geworden. Die Firma Feiler liefert jährlich rund zwei Millionen dieser Tücher nach Japan.