Neuer Flughafen für Coburg

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Nach jahrelangem Streit: Lösung für Flugplatz in Coburg in Sicht

Flugplatzneubau oder nicht? In Coburg sorgte diese Frage jahrelang für Streit. Nun zeichnet sich eine Lösung ab, die ohne Neubau auskommt. Möglich macht das eine Änderung im Luftfahrtgesetz.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Wie am Montag in Coburg bekannt gegeben wurde, ermögliche die Gesetzesänderung, die bestehenden Verkehrslandeplätze Coburg-Brandensteinsebene und Bamberg-Breitenau für den sogenannten Instrumentenflug auszurüsten. Damit können dort Flugzeuge auch über 2019 hinaus bei Nacht und schlechter Sicht starten und landen.

Der Vorschlag für die Maßnahmen kommt vom Bayerischen Staatsminister Marcel Huber (CSU), der die mögliche Lösung auf einer Pressekonferenz vorstellte. Grundlage ist die Neuregelung der Flugrichtlinien für bereits bestehende Flugplätze auf europäischer Ebene vom vergangenen Mai.

Wirtschaft erfreut, Beschluss fehlt

Neben dem Umbau für Instrumentenflug soll bis 2019 auch die Landebahn in Bamberg-Breitenau verlängert und eine bisher beim Anflug störende Stromleitung verlegt werden. So könnten in Bamberg auch größere Geschäftsflieger starten und landen. Die Unternehmen in der Region finden die Lösung gut, sagte Brose-Chef Michael Stoschek, der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war. Beschlossen sei jedoch noch nichts, betonte eine Sprecherin der Stadt Coburg.

Jahrelanger Zwist

Der Streit um einen neuen Flugplatz im Landkreis Coburg schwelt seit Jahren. Für einen Neubau nahe Meeder im Landkreis Coburg hatte sich die 2013 gegründete Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg ausgesprochen, zu der neben der Stadt auch Unternehmen, der Aero-Club Coburg sowie die Industrie- und Handelskammer gehören. Der Landkreis Coburg war aus der Projektgesellschaft ausgeschieden, nachdem er durch einen Bürgerentscheid dazu gezwungen wurde.

Die Befürworter argumentieren, dass die heimische Wirtschaft auf einen modernen Landeplatz angewiesen sei. Für das Projekt wurden rund 30 Millionen Euro kalkuliert, der Freistaat hatte bereits 15 Millionen Euro Zuschuss in Aussicht gestellt. Kosten in Höhe von knapp drei Millionen Euro sind bereits entstanden.

Das zuständige Luftamt Nordbayern hatte jedoch erhebliche Sicherheitsbedenken gegen einen Neubau geäußert. Die Deutsche Flugsicherung hatte das Projekt an dem geplanten Standort wiederholt abgelehnt. Die Regierung von Oberfranken führte außerdem Naturschutzbedenken ins Feld und hatte eine negative Stellungnahme zu dem Projekt abgegeben. Ein Bündnis von Flugplatzgegnern, Naturschützern und Landwirten forderte daraufhin Mitte August ein Ende der Planungen für einen Flugplatzneubau.