Alle zehn Minuten dreht der Eismeister mit seiner Eismaschine eine 400 Meter lange Stadionrunde. Wasser wird verspritzt und heruntergekühlt. Auf der Eisfläche trainieren die Eisschnellläufer, die im Sommer für den Winter fit gemacht werden.
Inzell ist Olympiastützpunkt
Aus Deutschland kommen rund 200 Sportler, weitere 500 bis 600 Athleten kommen aus anderen europäischen Ländern wie Italien, Schweden, Finnland, Österreich oder den Niederlanden. Seit 2011 ist Inzell einer der deutschen Olympiastützpunkte.
1.500 gefüllte Badewannen aus Trinkwasser
Bei 30 Grad Außentemperatur wird es im überdachten Stadion kühl. Die drei Zentimeter dicke Eisfläche entsteht aus 100 Kubikmetern Trinkwasser, das sind umgerechnet etwa 1.500 gefüllte Badewannen.
100.000 Kilowattstunden Strom
Auch wenn der Betrieb der Eisbahn jede Menge Strom verbraucht, steht die Gemeinde hinter dem Sommereis.
„Den Strom erzeugen wir mit unseren eigenen Blockheizkraftwerken, die mit Erdgas betrieben werden. Wir kommen in etwa mit 100.000 Kilowattstunden aus. Die Eisdecke wird möglichst dünn aufgetragen. Wir sind bestrebt, dass man möglichst wenig Energie aufwendet." Johann Egger, Bürgermeister von Inzell
Am 4. Juli beginnt das Sommertraining der Eisschnellläufer in Inzell.
Bund Naturschutz fordert Verbesserungen
Vom Bund Naturschutz kommt Kritik an der Eisbahn im Sommer wegen des Wasser- und Stromverbrauchs. Die Traunsteiner Kreisvorsitzende Beate Rutkowski schlägt vor, so wenig Trinkwasser wie möglich zu verbrauchen. Außerdem fordert sie, dass ausschließlich erneuerbare Energien eingesetzt werden, oder der Verbrauch an anderer Stelle kompensiert wird.
Eisbahn nur für Athleten
Außerdem sei die Eisbahn im Sommer nur für Spitzensportler und nicht für die Inzeller Bevölkerung, sagt Beate Rutkowski. Anders als in den vergangenen Jahren dürfen die Inzeller dieses Jahr wegen des Coronavirus nicht zu festgelegten Zeiten zum Schlittschuhlaufen, und auch Publikum ist nicht erlaubt.
Hotels und Pensionen sind gut gebucht
Doch auch ohne Zuschauer profitiert Inzell von den vier Wochen des Stadion-Betriebs im Sommer, entgegnet Bürgermeister Johann Egger. Da so viele Sportler und Betreuer in der Region seien, sei das gut für Hotels und Pensionen. Die Vermieter seien vor der Hauptsaison dadurch gut ausgelastet. Am 4. Juli gehen die ersten Sportler in Inzell aufs Eis.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!