München zählt zu den reichsten Großstädten Deutschlands. Doch auch in der bayerischen Landeshauptstadt gibt es versteckte Armut. Sozial benachteiligte Menschen in die Stadtgesellschaft zu integrieren, das ist ein Ziel der Inneren Mission München.
Das evangelische Hilfswerk zählt zu den größten in Bayern und kümmert sich in insgesamt 120 Einrichtungen um Obdachlose, Geflüchtete, psychisch kranke Menschen und von Armut betroffene Familien. Außerdem unterhält es Kindertagesstätten und Pflegeheime. Gerade die älteren Menschen dürften in Zeiten der Corona-Pandemie nicht in Vergessenheit geraten, sagt Pfarrer Thorsten Nolting, der die Innere Mission seit Anfang Juni leitet.
Ehrenamtliche fallen aus
Doch viele Ehrenamtliche sind selbst wegen ihres Alters oder Vorerkrankungen für eine Ansteckung mit dem Coronavirus gefährdet und können derzeit nicht eingesetzt werden. Thorsten Nolting sucht deshalb gerade jetzt verstärkt nach neuen Ehrenamtlichen.
"Ich denke daran, eine Freiwilligen-Agentur zu gründen, in der wir Suchmeldungen mit konkreten Profilen rausschicken. Zum Beispiel, dass wir Unterstützung an Schulen, in Pflegeheimen oder im Besuchsdienst brauchen, aber auch etwa in der Schuldnerberatung. Überall, wo Menschen mit ihren Fähigkeiten etwas positives bewirken können." Thorsten Nolting, Leiter der Inneren Mission München
In etwa drei Monaten soll die Freiwilligen-Agentur starten. Dazu sucht Nolting auch den Verbund mit anderen Wohlfahrtsverbänden, wie beispielsweise der katholischen Caritas. Für seine neue Tätigkeit ist Pfarrer Thorsten Nolting extra vom Rhein an die Isar gezogen. Zuvor hat der 56-Jährige 18 Jahre lang die Diakonie Düsseldorf geleitet.
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