Das Sozialkaufhaus von Diakoneo in Neuendettelsau im Landkreis Ansbach wird aktuell besonders gut besucht. Als Petra Sauerbeck vor neun Jahren dort als Verkäuferin anfing, waren es 30 bis 40 Besucherinnen und Besucher täglich, inzwischen sind es 200 bis 250. Darunter sind einige Stammkunden, aber auch Neukunden.
Gründe: Inflation und Flüchtlinge
Schon in den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Menschen, die im Sozialkaufhaus einkauften, sagt Petra Sauerbeck. Die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Inflation und den Krieg in der Ukraine tragen aber dazu bei, dass mehr im Laden in Neuendettelsau los ist. Geflüchtete aus der Ukraine und aus anderen Ländern kaufen ein. An der Kasse bemerkt Verkäuferin Petra Sauerbeck auch: Gerade Alltagswaren wie Handtücher, Bettwäsche oder Schuhe gehen vermehrt an Menschen mit kleinerem Geldbeutel.
Großes Thema: Nachhaltigkeit
Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle bei den Menschen, bemerken die Verkäufer im Sozialkaufhaus. Leute kaufen mehr aus zweiter Hand und werfen gleichzeitig auch nicht mehr so viel weg. Letzteres führt zu vollen Lagern im Sozialkaufhaus. Dort warten Dinge, die Menschen vorbeibringen oder die durch Wohnungsauflösungen zu Diakoneo kommen, auf Käufer. Dafür gibt es eigene Mitarbeiter, die in der ganzen Metropolregion unterwegs sind. Im Kaufhaus angekommen wird die Ware gereinigt und individuell mit Preisen versehen.
Sozialkaufhaus will keine Gewinne machen
Das Sozialkaufhaus lebt das Motto Inklusion. Das bedeutet zum einen, dass hier Menschen mit Handicap arbeiten, zum anderen, dass es nicht das Ziel ist, mit dem Laden Gewinn zu machen. Das heißt: Waren aller Art sollen zu einem fairen Preis an Menschen jeder sozialen Schicht verkauft werden. Entstehen Gewinne, fließen die in die Werkstatt von Diakoneo.
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