Drei bis vier Wochen - so lange sollte jetzt ein harter Lockdown dauern. Das sagte Bernd Salzberger, Chef-Infektiologe am Uniklinikum Regensburg, im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Die aktuellen Inzidenzzahlen seien zwar noch nicht aussagefähig, allerdings werde man in vier bis fünf Tagen nach den Osterfeiertagen sehen, dass es einen weiteren Lockdown brauche. Nur so könne die aktuelle Infektionswelle durchbrochen werden.
Salzberger: "Politik muss nachbessern"
Eine Überlastung der Intensivstationen befürchtet Salzberger im Moment nicht, obwohl derzeit über 4.000 Corona-Patienten auf den Stationen liegen. "Wir haben noch Kapazitäten. Ich glaube, wir werden auch nicht ans Limit kommen, aber dafür muss die Politik noch nachbessern."
Hohe Zahl an Intensivpatienten
Wegen der aktuellen Lage an der ostbayerischen Grenze zu Tschechien sei derzeit eine hohe Zahl an Patienten auf den Intensivstationen im Regensburger Uniklinikum. Das werde sich nicht so schnell ändern, deshalb würden manche verschiebbaren Operationen vertagt. Salzberger fügt aber hinzu: "Wir fahren vorsichtig herunter, damit die anderen Patienten nicht zu kurz kommen."
Salzberger für Laschets "Brücken-Lockdown"
Der Infektiologe unterstützt die Idee eines "Brücken-Lockdowns" des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU). Laschet hatte sich am Ostermontag zur Eindämmung der Corona-Pandemie für einen schnellstmöglichen Lockdown ausgesprochen, bis "das Impfen in großer Breite wirkt." Es seien schnelle Entscheidungen nötig, die alle Bundesländer mittragen. Deshalb solle die für den 12. April geplante Ministerpräsidenten-Konferenz vorgezogen werden und so schnell wie möglich in Präsenz tagen.
Wegen der Impfungen, die im April Fahrt aufnähmen, sehe er "Licht am Ende des Tunnels", sagte Salzberger. Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz gebe.
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