Eine neue Modellstudie zu der Virusmutation aus Großbritannien gibt nach Ansicht des Leiters der Infektiologie am Uniklinikum Regensburg, Professor Bernd Salzberger, Anlass zu großer Sorge. Das sagte er im Rundschau Magazin im BR-Fernsehen.
50 Prozent höheres Ansteckungsrisiko
Die Modellrechnung, die von einer bis zu 50 Prozent höheren Ansteckungsrate ausgeht, ist Salzberger zufolge "ziemlich nah an der Realität." Wenn dann der R-Wert, also die Reproduktionszahl, unter 1,0 gehalten werden solle, dann könne man das bei der neuen Virus-Variante nur mit einem kompletten Lockdown erreichen. "Wenn die Variante Fahrt aufnimmt, dann wird uns das drohen", sagte Salzberger.
Salzberger: Nur "kompletter China-Lockdown" könnte helfen
Die Kontakte müssten dann noch strikter reduziert und die Abstände größer werden, betonte der Infektiologe. Hände waschen allein sei hier nicht entscheidend. Salzbergers Ansicht nach würde da nur noch ein "kompletter China-Lockdown" helfen.
Virus-Variante noch nicht so verbreitet wie in Großbritannien
Als positiv wertete Salzberger, dass die neue Virus-Variante hierzulande erst an einigen Stellen nachgewiesen worden sei und noch nicht in einem so hohen Maß grassiere wie in Großbritannien. "Vielleicht haben wir noch Zeit", schloss der Infektiologe.
"Darüber spricht Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!