Die Trauerrednerin Manuela Völkl
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Die Trauerrednerin Manuela Völkl

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Individuelle Beerdigungen: Trauerredner am Grab

Gerade an Allerheiligen ist die Erinnerung an die Verstorbenen und der Abschied am Grab präsent. Neben den "klassischen" Beerdigungen mit Pfarrern entscheiden sich immer mehr für freie Trauerredner - wie Manuela Völkl aus Kirchroth.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Einmal gab es Käsekuchen am Grab, einmal ein Gläschen Ramazotti. Manuela Völkl aus Kirchroth im Landkreis Straubing-Bogen ist freie Trauer-Rednerin. An sie wenden sich konfessionslose Menschen und Menschen, die alternative Bestattungsformen suchen. Wer glaubt, der Beruf von Manuela Völkl sei vor allem traurig und dunkel, der irrt sich.

  • Zum Artikel: "Bestattungen 'von Amts wegen' nehmen in Regensburg leicht zu"

Lachen in Gedanken an den geliebten Menschen

Am Anfang steht das persönliche Gespräch mit den Hinterbliebenen, die die Beerdigung planen. Im BR-Interview berichtet Manuela Völkl davon, wie viel bei diesen Terminen oft gelacht werde. Der Fokus liege weniger auf dem Sterben, als auf der Erinnerung an das, was den Menschen ausgemacht habe.

Witzige Anekdoten seien dabei keine Seltenheit. Dementsprechend "speziell" und individuell liefen dann auch die Beerdigungen ab. Verstorbene seien schon mit Käsekuchen oder einem Glas Ramazotti auf die letzte Reise geschickt worden.

Flieger startet am Grab

Die Beerdigungen beginnen meist in der Aussegnungshalle, wo der größte Teil der Abschiedsrede gehalten wird. Hier komme auch die Musik zum Einsatz, die sich die Verstorbenen oder deren Angehörige ausgesucht haben. Nach dem Gang zum Grab bleibe dort nochmal Zeit für Musik und spezielle Symbole oder Rituale wie dem Kuchen oder dem Schnaps. Manuela Völkl berichtet, dass sie auch schon einen Flieger am Grab losgeschickt habe.

Wie begegnet man am besten den Trauernden?

Gefragt, wie man am besten den Trauernden und Hinterbliebenen begegnet, hat Manuela Völkl einen Tipp: Leere Floskeln, die man nur aus Höflichkeit spreche, sollte man sich sparen. "Die Zeit heilt alle Wunden" oder "Sie ist jetzt an einem besseren Ort" würden nur selten wirklich helfen.

Wer wirklich für die Trauernden da sein will, biete konkrete Hilfe an, verspreche zum Beispiel einen Anruf zum Reden in der nächsten Woche oder stelle sich für jegliche Hilfe in der nächsten Zeit zur Verfügung. Persönlich und ehrlich auf die Trauernden einzugehen, sei immer noch die beste Hilfe in der schweren Zeit.

Eine kirchliche Beerdigung können sich viele Menschen nicht mehr vorstellen, ihre Bindung zu den großen Konfessionen ist nicht mehr sehr eng - Bedarf an Trauerbegleitung aber gibt es nach wie vor und freie Trauerredner sind zunehmend gefragt ...
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Eine kirchliche Beerdigung können sich viele Menschen nicht mehr vorstellen, ihre Bindung zu den großen Konfessionen ist nicht mehr sehr eng.

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