Die niedrige Aufklärungsquote und Gesamtzahl der gestohlenen Fahrräder gehen aus einer aktuellen Antwort des Bayerischen Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor.
Demnach geht die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen seit 2012 stetig zurück; damals konnte noch in 14,7 Prozent der Fälle ein Täter ermittelt werden. Vor fünf Jahren hatte jedoch die Zahl der gestohlenen Räder mit mehr als 30.800 noch deutlich über dem Vorjahreswert gelegen.
E-Bikes auch bei Dieben beliebt
Nach Angaben des Landeskriminalamtes richten Fahrraddiebe in Bayern aber einen immer höheren Schaden an: 14,6 Millionen Euro betrug der Gesamtschaden der verschwundenen Fahrräder im vergangenen Jahr. Das sind rund 900.000 Euro mehr als im Vorjahr. Ein Grund dafür sei der Diebstahl sehr hochpreisiger Modelle wie Elektrofahrräder.
ADFC und Polizei raten zur Vorsicht
Gelegenheit macht Diebe. Das gilt vor allem bei Fahrrädern. Darum raten Polizei und Fahrradverbände zur Vorsicht und möglichst dazu, die Räder besser identifizierbar zu machen, zum Beispiel über eine Registrierungsnummer und einen Fahrradpass.
Anschließen ist besser als nur abschließen - also mit dem Schloss an einen festen Ständer, etwa in Abstellanlagen. Uneinsehbare Plätze sind dagegen schlecht. Auch bei großen Parkplätzen rund um U-Bahnhöfe werden in München täglich Räder gestohlen. Viele Diebstähle bleiben ungeahndet und tauchen in keiner Statistik auf, weil sie erst gar nicht angezeigt werden.
Mit der Aufklärungsquote steht Bayern im Vergleich zum Bund aber immer noch deutlich besser da. 2016 lag die Quote dort bei 8,8 Prozent, 2012 waren es noch 9,7 Prozent gewesen. Spitzenreiter unter den Bundesländern waren im vergangenen Jahr übrigens Thüringen und Niedersachsen. Im Nordwesten wurden 13,4 Prozent (2012: 16 Prozent), in Thüringen gar 14,7 Prozent (2012: 14,4 Prozent) der gestohlenen Räder beziehungsweise ihre Täter ermittelt.
Gestohlene Autos findet die Polizei leichter
Opfer gestohlener Autos können sich in Bayern übrigens deutlich größere Hoffnungen auf eine Aufklärung machen - hier lag die Quote 2016 bei 57,5 Prozent (2012: 60,8 Prozent).