Bildrechte: picture-alliance/dpa
Bildbeitrag

Einbrecher hinter zerschmetterter Fensterscheibe (gestellte Szene)

Bildbeitrag
>

Immer weniger Wohnungseinbrüche in Bayern

Immer weniger Wohnungseinbrüche in Bayern

In München wird am frühen Nachmittag die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 vorgestellt. Eines steht schon fest: In Bayern ist im vergangenen Jahr die Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen. Von Lena Deutsch und Petra Zimmermann

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Es ist eine beängstigende Vorstellung: Man kehrt nach Hause zurück und die Wohnung ist durchwühlt, außerdem fehlen Wertgegenstände – in Bayern kam das im letzten Jahr rund 6.000 Mal vor. Das sind fast zwanzig Prozent weniger als im Jahr 2016 - und der niedrigste Wert seit fünf Jahren. In den Fällen, in denen eingebrochen wurde, konnten die Ermittler auch mehr Täter fassen als 2016: Etwa jeder fünfte Einbruch wurde aufgeklärt.

Wohnungseinbrüche speziell im Fokus

Der bayerische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Nachtigall warnt jedoch davor, sich auf diesem rückläufigen Trend auszuruhen. Er erklärt den Rückgang unter anderem damit, dass sich die Kollegen in den Polizeipräsidien schwerpunktmäßig mit dem Thema Einbrüche beschäftigt hätten. So seien etwa spezielle Ermittlungsgruppen eingerichtet worden. Zudem sei die Bevölkerung gezielt informiert worden, wie Schutz vor Einbrüchen aussehen kann.

Da solche Schwerpunktaktionen wegen des damit verbundenen Personalaufwands aber nur begrenzt durchgeführt werden können, warnte Nachtigall vor einem "Boomerang-Effekt": Mit einem verminderten Aufwand könnten die Einbruchszahlen womöglich wieder steigen.

In Bayern wird am wenigsten eingebrochen

Auch deutschlandweit macht sich die Entwicklung bemerkbar: Das Bundeskriminalamt rechnet für das Jahr 2017 mit einem spürbaren Rückgang. Es wäre das zweite Jahr, in dem es weniger Wohnungseinbrüche gab - die Fälle waren 2016 bundesweit um 9,5 Prozent auf 151.265 zurückgegangen. Deutschlandweite Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor. Im bundesweiten Vergleich ist in Bayern die Gefahr, Zuhause bestohlen zu werden, am niedrigsten: 47 Einbrüche gab es 2017 pro 100.000 Einwohner, 2016 hatte die Zahl noch bei 58 gelegen. Zum Vergleich: 2016 hatte es etwa in Bremen 459 Einbrüche pro 100.000 Einwohner gegeben, in Nordrhein-Westfalen 294 und in Niedersachsen 207.

Weitere Details zu den Einbrüchen, aber auch zu anderen Straftaten wird Innenminister Joachim Herrmann am Nachmittag in München bekannt geben. So soll es unter anderem um die Anzahl der Körperverletzungen und Rauschgiftdelikte gehen.