"Ich rufe alle in Deutschland wahlberechtigten Muslime – ungeachtet ihrer Herkunft – dazu auf, sich bei der Bundestagswahl am 24.9. mit ihrer Stimme für die demokratischen Parteien auszusprechen", so Idriz‘ Aufruf im Wortlaut. Nicht zu wählen, würde zwangsläufig ausländer- oder islamfeindliche Kräfte stärken, und das stelle die Grundrechte in der freiheitlichen Demokratie, die man der Bundsrepublik Deutschland verdanke, in Frage. Auch die verpflichtet, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen.
1,5 Millionen wahlberichtigte Muslime
Bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag sind rund 1,5 Millionen Muslime wahlberechtigt, die meisten davon sind Deutsch-Türken. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2013 wählten diese mehrheitlich SPD. Nach einer Analyse des bevorzugen 69,8 Prozent der türkischstämmigen Zuwanderer die Sozialdemokraten. Der hatte kürzlich alle Deutsch-Türken dazu aufgerufen, bei der Bundestagswahl Union, SPD und Grüne zu boykottieren.
Laut SVR interessieren sich Zuwanderer deutlich weniger für politische Parteien als Menschen ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig würden wahlberechtigte Migranten für die Parteien aber zu einer immer wichtigeren Zielgruppe.