Gerade im Winter ist es wichtig, die richtige Ausrüstung dabeizuhaben.
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Gerade im Winter ist es wichtig, die richtige Ausrüstung dabezuhaben.

    Winteranfang: Wie Sie sicher in den Bergen unterwegs sind

    Im Winter ändern sich die Bedingungen in den Bergen oftmals von Tag zu Tag und von Meter zu Meter. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, sollten Touren nun besonders sorgfältig geplant und die Ausrüstung entsprechend angepasst werden.

    Viele Einsätze der Bergwacht wären vermeidbar, wenn sich Wanderer vor Beginn einer Tour gründlich informieren und Wanderungen nur gut ausgerüstet antreten würden. Jörg Häusler von der Bergwacht Füssen kennt die häufigsten Fehler, die zu dieser Jahreszeit passieren: "Nach der Umstellung auf die Winterzeit werden manche Wanderer vom frühen Sonnenuntergang überrascht und verlaufen sich dann in der Dunkelheit." Touren in der kalten Jahreszeit sollten daher früh begonnen und auch früh beendet werden, empfiehlt der Bergwachtler.

    Tourenauswahl: Was es zu beachten gilt

    Außerdem muss die Route sorgfältig geplant werden. Sommerwege und Steige verschwinden im Winter unter einer dicken Schneeschicht, insbesondere in höheren Lagen. Daher sind speziell ausgewiesene Winterwanderwege eine gute Wahl. Diese werden kontinuierlich überwacht und nur freigegeben, wenn sie keine alpinen Gefahren bergen.

    Die Wege sind in der Regel auch ohne Schneeschuhe gut begehbar und finden sich auf den offiziellen Seiten der Tourismusverbände und in speziellen Winterwander-Führern.

    Packliste: Was auf jeden Fall in den Rucksack sollte

    Warme Kleidung einzupacken versteht sich von selbst, auch ein trockenes Ersatzshirt ist eine gute Idee. Ein Erste-Hilfe-Set, die Stirnlampe sowie ein Biwaksack bzw. eine Rettungsdecke gehören zu jeder Jahreszeit in den Rucksack. Warmer Tee ist im Winter angenehmer als kaltes Wasser, und an ausreichend Proviant sollte ebenfalls gedacht werden. Für sicheren Stand sorgen Wanderstecken und Grödel, das sind leichte Steigeisen für die Bergschuhe.

    Eine Papierkarte ist ebenfalls empfehlenswert, trotz Handy und GPS. Da die Akkus dieser Geräte bei Kälte früher schlappmachen, kann auch eine Powerbank sinnvoll sein.

    Wie verhalte ich mich, wenn trotzdem etwas passiert?

    Falls es trotz bester Vorbereitung doch einmal zu einem Unfall kommt: Die Bergwacht ist europaweit unter der Notfallnummer 112 zu erreichen. Die ortskundige Leitzentrale wird anschließend alle für den Einsatz notwendigen Informationen abfragen.

    Eine wichtige Technik, um Stürze in rutschigem Gelände zu bremsen, kennt Bergwachtler Häusler auch: "Man muss versuchen, auf den Bauch zu kommen, mit dem Kopf nach oben und bremsen, indem man sich in die Liegestützposition drückt."

    Rücksicht auf die Natur nehmen

    So schön es auch ist, durch eine verschneite Winterlandschaft zu wandern, der Mensch darf nicht vergessen, dass er sich dabei im Wohnzimmer zahlreicher Tiere bewegt. Tom Hennemann, Gebietsbetreuer am Ostallgäuer Alpenrand, weiß, wie rücksichtvolles Verhalten in der Natur aussieht: "Jede unnötige Beunruhigung von Wildtieren führt zu einem hohen Energieverbrauch. Die Tiere kühlen aus, wenn sie gestört werden und sich ein neues Nest suchen müssen. Daher sollten die Schon- und Schutzgebiete unbedingt beachtet werden."

    Allein schon in eigenem Interesse – das Betreten eines Wildschutzgebietes kann mit bis zu 5.000 Euro Geldbuße geahndet werden.

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