Eigentlich ist die Bahnstrecke der Ilztalbahn zwischen Passau und Waldkirchen seit den 80er-Jahren stillgelegt und wird nur noch für den Ausflugsverkehr am Wochenende genutzt. Die Strecke wurde jetzt reaktiviert, um das Schadholz nach dem verheerenden Sturm am 18. August aus den Wäldern zu bringen.
Holzhändler bitten Ilztalbahn um Hilfe
Eine riesige Kralle packt vier bis fünf dicke Baumstämme vom Lastwagen auf den offenen Eisenbahn-Waggon. Ein Mitarbeiter der Holzfirma nimmt es sehr genau - Millimetergenau stapelt er die fünf Meter langen und einen halben Meter dicken Stämme auf den Waggon.
"Der Betreiber der Ilztalbahn ist verpflichtet, die Infrastruktur allen zur Verfügung zu stellen, die sie benutzen wollen. In der Not sind die Holzhändler massenhaft auf uns zugekommen." Michael Liebl vom Ilztalbahn-Förderverein
So zum Beispiel auch zwei Brüder - Holzhändler aus Haidmühle. Die Ilztalbahn macht es möglich, das viele Holz in den Markt zu bringen.
"Das Holz kommt ins Ausland. Mit dem Zug wird es nach Österreich geliefert. Mit dem Lastwagen wäre das auf die kurze Zeit nicht zu machen." Holzhändler aus Haidmühle
Ein Zug entspricht 45 Lkw-Ladungen
Die Lok fährt los und zieht 20 Waggons mit etwa 1.200 Festmetern Holz hinter sich her. Bis nach Passau geht die Fahrt und von da aus weiter zum Beispiel nach Thüringen oder Österreich. Bahn-Betriebsleiter Reinhard Fildhut steht vorne auf der Lok und schaut während der Fahrt auf die Gleise und ins Gelände. Ganz ohne ist die Fahrt durch den Bayerischen Wald wegen der vielen Berge hier nicht.
100.000 Festmeter Schadholz dürften es am Ende sein, die die Ilztalbahn in diesen Wochen durch den Bayerischen Wald befördert und sich so nützlich für die Waldbauern , für die Holzhändler und für die Umwelt macht.
"Ein Zug auf der Ilztalbahn entspricht etwa 45 Lkw-Ladungen. Wenn man sich vorstellt, dass dieses ganze Holz über die B12 transportiert werden soll. Das ist eine enorme Menge, die dem Straßennutzer erspart bleibt." Helmut Schoyerer von der Ilztalbahn-GmbH