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40 Hundewelpen bei Grenzübergang Passau-Achleiten aufgegriffen

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Illegale Tiertransporte: Wer kommt für die Kosten auf?

In Bayern werden immer wieder illegale Tiertransporte aus dem Verkehr gezogen. Heute stoppten Polizisten bei Passau einen Transport mit 40 Hundewelpen. Die Behörden sehen sich mit einer regelrechten Kostenexplosion im Veterinärwesen konfrontiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Am Mittwochmorgen stoppten Bundespolizisten am Grenzübergang Passau-Achleiten einen Tiertransport mit 40 Hundewelpen. Sie waren in sechs Transportboxen und einigen Handtaschen auf engstem Raum eingepfercht - ohne Nahrung und Wasser. Die beiden Insassen des Autos, zwei Ungarn, wurden festgenommen. Gegen sie wird unter anderem wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.

Kostenexplosion im Veterinärwesen

Wer kommt für die Kosten auf, die durch illegale Tiertransporte entstehen? Diese Frage beschäftigt nach wie vor das Landratsamt Passau. Die Behörde sieht sich mit einer regelrechten Kostenexplosion im Veterinärwesen konfrontiert.

Kosten haben sich verzehnfacht

Die durch illegale Tiertransporte verursachten Kosten haben sich im Jahr 2017 gegenüber den beiden Vorjahren mehr als verzehnfacht, bestätigte Ingrid Bachl, Büroleiterin im Landratsamt Passau. Über 200.000 Euro hätten aufgebracht werden müssen, um vor allem illegal eingeführte Hundewelpen zu versorgen. Die Tiere müssen unter anderem tierärztlich behandelt und in einer eigens in Passau-Patriching aufgebauten Tierstation versorgt werden, bevor sie in Tierheimen eine neue Bleibe finden.

"Die Polizei hat im letzten Jahr knapp 450 von insgesamt 2.500 kontrollierten Tieren beschlagnahmen müssen und uns übergeben. 237 Tiere - meist sind es kleine Hunde - kamen nach der Erstversorgung durch unsere Amtstierärzte in Tierheime." Ingrid Bachl, Büroleiterin im Landratsamt Passau

„Wir erledigen hier staatliche Aufgaben"

Der Passauer Landrat Franz Meyer (CSU) hatte bereits im Oktober letzten Jahres auf die Kostenexplosion durch illegale Tiertransporte hingewiesen und die Erstattung der Kosten gefordert. Meyer im Kreistag:

"Wir erledigen hier staatliche Aufgaben. Es kann nicht sein, dass der Landkreis das alles bezahlen muss." Franz Meyer, Passauer Landrat

Kurz vor Weihnachten hatte Meyer ein Gespräch dazu im Bayerischen Umweltministerium und dem Ministerium auch die aktuellen Zahlen vorgelegt. Ob, wann und in welcher Höhe die Kosten erstattet werden, steht noch nicht fest.