Nach dem Bekanntwerden einer illegalen "Oktoberfest"-Party mit mindestens 120 Teilnehmern Anfang Oktober in Bodenkirchen im Kreis Landshut ermitteln die Behörden jetzt gegen den oder die Veranstalter. Es werde Bußgelder geben, sagte eine Sprecherin des zuständigen Ordnungsamtes in Landshut dem BR, über die genaue Höhe könne man aber noch keine Angaben machen.
Veranstalter droht hohes Bußgeld
Der in Bayern geltende Corona-Bußgeldkatalog sieht für Veranstalter einer nicht zulässigen Versammlung bis zu 5.000 Euro und für Teilnehmer bis 500 Euro vor. Der Strafrahmen könne aber im Einzelfall abgesenkt oder ausgeweitet werden, heißt es. Hier müsse aber erst im Einzelnen geprüft werden, wer genau und inwieweit gegen die Regeln verstoßen habe. Offenbar hat es laut Behördenangaben sogar Gästelisten gegeben, die aber unzuverlässig geführt wurden.
Party-Teilnehmer sollen sich melden
Laut einem Sprecher des Landratsamtes Landshut ist aktuell noch nicht vorgesehen, gegen die Teilnehmer der Party Bußgelder zu verhängen. Das Wichtigste sei jetzt, dass diese sich melden, um die Infektionsketten nachvollziehen zu können. Bei 20 Gästen der Party vom 3. Oktober ist bislang eine Covid-19-Infektionen festgestellt worden. Es handelt sich um Frauen und Männer im Alter von 25 bis 32 Jahren. Weil offenbar auch Personen aus Gemeinden des Landkreises Mühldorf Party-Gäste waren, haben Mitarbeiter der Landratsämter Landshut und Mühldorf Kontakt miteinander aufgenommen und tauschen Informationen aus.
Warnwert überschritten
Wegen dieser nicht genehmigten Party ist die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen im Landkreis Landshut in den vergangenen Tagen nach oben geschnellt. Nach den Berechnungen des Staatlichen Gesundheitsamtes liegt die 7-Tages-Inzidenz an Corona-Neuinfektionen im Landkreis Landshut jetzt bei 37,52. Damit ist der von der Bayerischen Staatsregierung und der Bundesregierung ausgegebene Warnwert von 35 überschritten. Aus diesem Grund hat der Landkreis Landshut eine Allgemeinverfügung erlassen, die weitere Einschränkungen für die Bevölkerung vorsieht.
Bürgermeisterin: "Ich bin enttäuscht und wütend"
Bodenkirchens Erste Bürgermeisterin Monika Maier erklärte, sie sei enttäuscht und wütend und sprach von verantwortungslosem Verhalten. Der Veranstalter hat sich offenbar inzwischen bei der Gemeinde entschuldigt. Er habe seinen 30. Geburtstag feiern wollen und habe auch ein Hygienekonzept gehabt. So habe er beispielsweise für Abstände zwischen den Tischen gesorgt, sagte der Landwirt dem BR. Seine beiden Geschwister hätten ihm bei der Organisation nur geholfen. Behauptungen, wonach er Druck auf die Teilnehmer ausgeübt und sie zum Stillschweigen gedrängt habe, wies er entschieden zurück.
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