Ein hellhäutiger Mann in Bäcker-Arbeitskleidung schaut in einem Büro gemeinsam mit einem südländisch aussehenden Mann auf ein Tablet (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/BURAK CAYCI

Für die IHK Schwaben ist das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ein richtiger Schritt, aber noch nicht genug.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

IHK Schwaben begrüßt Fachkräfte-Einwanderungsgesetz

Der Beschluss der Bundesregierung, den Zuzug von Fachkräften nach Deutschland zu vereinfachen, geht aus Sicht der IHK Schwaben in die richtige Richtung. Die Kammer fände es allerdings auch wichtig, mehr Azubis aus dem Ausland zu holen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Einen richtigen Schritt nennt die Industrie- und Handelskammer Schwaben den Kabinettsbeschluss zur Zuwanderung von Fachkräften. Doch laut Kammer kommt es auf das Kleingedruckte an. IHK-Präsident Andreas Kopton sagte laut einer Mitteilung der Kammer: "Die Zuwanderung sollte auch Fachkräften mit einer Teilanerkennung ihrer Qualifikation offenstehen. Bislang verlieren wir zu viel Zeit auf dem bürokratischen Weg zu einer Vollanerkennung."

Auch Arbeitskräfte ohne formale Ausbildung prüfen

Außerdem fehlen laut Kopton dem bayerisch-schwäbischen Arbeitsmarkt Menschen mit non-formalen Berufskompetenzen, also Männer und Frauen, die lediglich außerschulische Bildung haben. Deshalb plädiert die IHK dafür, auch Arbeitskräfte ohne Berufs- und Hochschulabschluss dahingehend zu überprüfen, ob sie für eine Arbeit in Frage kommen.

Deutsche Sprache - wichtig aber nicht immer notwendig

Auch der angekündigte Ausbau des Sprachangebots für Zuwanderer ist aus Sicht der Kammer ein richtiger Schritt: "Doch je nach Tätigkeit genügen zu Beginn auch nur tätigkeitsbezogene Kenntnisse, die dann mit der Arbeitsaufnahme schnell verbessert werden. Daher sollten die bisher sehr strikten Regelungen gelockert werden", so Kopton.

  • Fachkräftemangel kostet Deutschland viel Wirtschaftsleistung

IHK Schwaben will mehr Zuwanderung von Azubis

Nach Ansicht Koptons sollte außerdem die Zuwanderung von Auszubildenden aus dem Ausland forciert werden: "Die geltenden Voraussetzungen zur Zuwanderung von Auszubildenden sollten weniger restriktiv gestaltet werden, sodass das Anstreben einer beruflichen Ausbildung genauso attraktiv wird wie die Entscheidung für einen akademischen Weg." Dazu gehört für Kopton auch die Anhebung der Altersgrenze von bisher 25 Jahren für Menschen, die aus dem Ausland kommen und eine duale Ausbildung in Deutschland beginnen möchten.

IHK: Fachkräftemangel wird sich verschärfen

Schon heute haben laut Kopton viele Unternehmen in Schwaben Probleme, ihre Stellen zu besetzen. "Mit der demographischen Entwicklung und dem stufenweisen Eintritt der 'Babyboomer' in die Rente wird sich der Fachkräftemangel verschärfen. Das lähmt nicht nur die Entwicklung in den Betrieben, sondern gefährdet auch die Bewältigung der Zukunftsaufgaben wie die Digitalisierung und das klimaneutrale Wirtschaften", so Kopton.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!