In der Oberpfalz hat die IG Metall heute an zwei Standorten der Metall- und Elektroindustrie zu Streiks aufgerufen: Bei der Firma Benteler in Schwandorf und bei der Firma Läpple in Teublitz. Am Standort von Läpple haben sich etwa 200 Beschäftigte an dem Streik beteiligt. "Der Alltag der Mitarbeiter schaut derzeit so aus, dass sie in Schichtarbeit stecken", sagt Jürgen Scholz, IG-Metall-Bevollmächtigter in Regensburg. Das bedeute: Schichtarbeit rund um die Uhr und Sonderschichten am Wochenende. Scholz appelliert für Arbeitszeitflexibilisierung im Interesse der Betroffenen.
Wo und wie lange weiter gestreikt wird, bleibt geheim
Um Mitternacht beginnt auch für die IG Metall in Amberg die erste Warnstreikwelle. Wo und wie lange jeweils genau in den kommenden Tagen gestreikt werden soll, bleibt geheim, sagten die Bevollmächtigten der IG Metall Amberg heute.
Das Angebot der Arbeitgeber hält er für nicht zeitgemäß. Es sei in keinster Weise wertschätzend gegenüber den Menschen, die in den vergangenen Jahren die Gewinne erwirtschaftet hätten. Würde die Gewerkschaft das Arbeitgeber-Angebot annehmen, wäre das eine Minusrunde, so Horst Ott von der IG Metall in Amberg.
Tarifverhandlungen gehen weiter
Am Montag gehen die Tarifverhandlungen in Bayern in eine neue Runde, dann sitzen Arbeitgeber und Gewerkschaften in Nürnberg wieder an einem Tisch. Die Arbeitgeber wollen laut ihrem Angebot zwar zwei Prozent mehr Geld in den nächsten 15 Monaten zahlen und eine Einmalzahlung von 200 Euro. Im Gegenzug aber wollen sie die Zuschläge für Mehrarbeit komplett streichen. Auch den besonderen Kündigungsschutz für Arbeitnehmer ab 50 Jahren oder solche mit mindestens 15 Jahren Betriebszugehörigkeit wollen die Arbeitgeber am liebsten streichen, genauso wie bezahlte Pausen im Dreischichtbetrieb.
IG Metall fordert sechs Prozent mehr
Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und Ausbildungsvergütung für zwölf Monate sowie einen Anspruch aller Beschäftigten, ihre Arbeitszeit in bestimmten Lebenssituationen reduzieren zu können auf bis zu 28 Stunden pro Woche für bis zu zwei Jahre. Das kommt zum Beispiel für Arbeitnehmer in Frage, die Angehörige pflegen oder Kinder unter 14 Jahren betreuen.
Auch in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie laufen derzeit die Tarifverhandlungen, auch hier fordert die IG Metall sechs Prozent mehr Geld. Das betrifft beispielsweise das Unternehmen Novem in Vorbach (Lkr. Neustadt an der Waldnaab).