Das Gespräch mit dem Insolvenzverwalter zur Zukunft der Hotel-Brandruine in Habischried hat den Bischofsmaiser Bürgermeister Walter Nirschl "noch nicht beruhigt". Das sagte er nach der Videokonferenz, die am Dienstag Vormittag stattgefunden hatte, dem BR.
Gefährliche Brandruine müsste gesichert werden
Der belgische Insolvenzverwalter habe ihm zwar versichert, dass es eine Brandversicherung gebe und dass er mit der Versicherung auch Kontakt aufnehmen wolle. Aber es sei noch völlig unklar, was dabei herauskommt.
Der Bischofsmaiser Bürgermeister hofft vor allem, dass bald eine Lösung gefunden wird, um die Brandruine gegen unbefugten Zutritt abzusichern. "Das wäre extrem gefährlich, wenn da Kinder oder Jugendliche aus Neugier einsteigen", so Nirschl. "Mir liegt stark am Herzen, dass da nichts passiert." Er hält einen stabilen, fest im Boden verschraubten Bauzaun für nötig, aber wegen der Größe des Geländes wäre so ein Zaun mit Sicherheit nicht billig.
Schutzzaun kann nur gebaut werden, wenn Versicherung zahlt
Der Insolvenzverwalter habe im Gespräch erklärt, dass er keinerlei finanzielle Mittel für die Hotelruine habe. Ein Bauzaun oder ähnliches wäre also nur möglich, wenn die Versicherung bezahlt. Weiterhin offen ist auch, was aus der Brandruine wird. Der Insolvenzverwalter will sich erkundigen, wie es weitergeht.
Der Bischofsmaiser Bürgermeister hofft nun auf die Versicherung, will sich aber auch anwaltlich beraten lassen. "Ich bleibe dran und versuche, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden." Die Gemeinde werde auch die laufende Zwangsversteigerung, die sie schon vor Monaten beim Amtsgericht Deggendorf beantragt hat, nicht stoppen. "Das geht jetzt seinen normalen Weg weiter", so Nirschl. Daran ändere auch der Brand nichts.
Anlass für den Antrag auf Zwangsversteigerung sind rund 100.000 Euro Schulden, die die Eigentümer der Hotelanlage bei der Gemeindekasse haben. Sie hatten verschiedene öffentliche Abgaben nicht bezahlt, so der Bürgermeister.
Leerstehendes Hotel: Eigentümer aus Belgien und Holland
Wem das ehemalige Charm-Hotel gehört, das schon vor Jahren Insolvenz angemeldet hat, weiß Nirschl nicht. Seinem letzten Kenntnisstand zufolge sind es rund 40 verschiedene Eigentümer aus Belgien und den Niederlanden.
Die weitläufige Hotelanlage steht seit 2016 leer und war immer mehr verfallen. Am Wochenende war dort ein Großbrand ausgebrochen. Die Ursache ist noch unklar. Der Schaden liegt bei rund 3,5 Millionen Euro.
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