"Die Frauen der Feuerwehrkameraden haben uns den ganzen Sommer über angestachelt und aufgezogen, nach dem Motto 'Das macht ihr ja eh nicht' – jetzt haben wir es getan", sagt Moritz Hornung, Sprecher der Volkacher Feuerwehr. Mit "es" ist eine ungewöhnliche Aktion gemeint: ein Kalender mit freizügigen Motiven. Der Verkaufserlös soll künftig mehr Werbung ermöglichen - und so neue Mitglieder bringen.
Zwölf aktive Männer und Feuerwehrfrauen
Für die zwölf Fotos haben sich schnell Freiwillige gefunden, zehn Feuerwehrmänner und zwei Feuerwehrfrauen. Fast alle haben sich mit nacktem Oberkörper und jeder Menge aufregender Feuerwehrgerätschaften fotografieren lassen. Die beiden Frauen tragen einen BH und zeigen viel - aber nicht alles. "Wir wollten klar machen, dass bei der Feuerwehr Volkach auch Frauen aktiv sind. So, wie wir jetzt zu sehen sind, ist das auch okay, wenn mal Kinder am Kalender vorbei laufen", erklärt Chayenne Goldschatz, die "Miss Juli" für sich und ihre Kameradin Ronja Lange, die "Miss Januar".
Fotoshooting im Feuerwehrhaus
Für das Fotoshooting wurde das Volkacher Feuerwehrhaus zum Studio. Robin Tschischka, selbst aktiver Feuerwehrler, hat alle fotografiert, die Bilder entwickelt und bearbeitet und dann den Auftrag an die Druckerei erteilt. Und jetzt werden sie vom Erfolg überrollt. Seit einer Woche gibt es den Kalender, den man für 10 Euro plus Versandkosten nur über die Instagram- und Facebook-Seite direkt bestellen kann.
Erste Auflage fast ausverkauft
"Wir erleben einen regelrechten Ansturm – die erste Auflage mit 250 Stück ist fast weg. Wir lassen jetzt nachdrucken", freut sich Moritz Hornung. Über Nacht mussten sie Versandkartons organisieren, ein Online-Bezahlverfahren einrichten und all die Bestellungen zeitnah versenden. "Damit haben wir momentan richtig gut zu tun", so Hornung, der sich mit allen anderen freut, dass der "Hot Firefighters Volkach"-Kalender so ein Erfolg ist.
Feuerwehren überall in Bayern mit Nachwuchssorgen
Der Dienst in der Feuerwehr ist in Bayern Aufgabe der Gemeinden. Der überwiegende Teil wird laut Innenministerium dabei ehrenamtlich geleistet. Rund 320.000 Feuerwehrleute kümmern sich bei mehr als 7.600 Feuerwehren um den Brandschutz. Demgegenüber sind in den sieben Berufsfeuerwehren rund 2.600 Feuerwehrbeamte hauptamtlich tätig. "Der Bayerischen Staatsregierung ist die Stärkung und Unterstützung des sicherheitsrelevanten Ehrenamts ein echtes Herzensanliegen", sagt Innenstaatssekretär Kirchner. Dafür seien mehr als 253 Millionen Euro an Fördergeldern in den letzten fünf Jahren ausbezahlt worden. Außerdem wurde das Dienstalter von 63 auf 65 Jahre angehoben. Der Personalmangel hat in den vergangenen Jahren trotzdem weiter zugenommen. Als neue Zielgruppen sollen deshalb verstärkt Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen werden.
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