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Hohe Wahlbeteiligung und AfD-Schock in Schwaben

Hohe Wahlbeteiligung und AfD-Schock in Schwaben

In der Region ist die Wahlbeteiligung so hoch wie nie: In Augsburg haben 76 Prozent aller Wahlberechtigten abgestimmt, über zehn Prozent mehr als bei der letzten Wahl. Das vorläufige Ergebnis für die einzelnen Wahlkreise wird gegen 20 Uhr erwartet.

Nach der ersten Bayern-Prognose könnte die AfD in Schwaben über die Liste mit zwei Abgeordneten in den Bundestag einziehen. Der frühere Offizier Peter Felser im Wahlkreis Oberallgäu und Rainer Kraft, der im Wahlkreis Augsburg Land kandidiert, sind auf der Landesliste so weit vorne, dass es zu einem Einzug in den Bundestag reichen könnte. Schockiert über dieses Ergebnis zeigte sich Augsburgs amtierender Oberbürgermeister, Kurt Gribl.

SPD-Abgeordnete müssen zittern

In der SPD dagegen werden wegen des schlechten Wahlergebnisses von rund 15 Prozent in Bayern einige schwäbische Kandidaten vermutlich nicht mehr ins Parlament einziehen. Herbert Woerlein, bisher für den Wahlkreis Augsburg Land im Bundestag, steht auf Platz 41 der Liste und dürfte damit gescheitert sein, ebenso wie der Alerheimer Bürgermeister Christoph Schmid, der auf Listenplatz 34 steht. Höchstwahrscheinlich über ihren Listenplatz einziehen wird die SPD-Liste wird Ulrike Bahr für die Stadt Augsburg. Zittern muss Karl-Heinz Brunner aus dem Wahlkreis Neu-Ulm, der zwar schon im Bundestag sitzt, allerdings auf Listenplatz 15 steht.

Roth und Deligöz wieder dabei

Die FDP wird wohl mit ihrem schwäbischen Bezirksvorsitzenden Stefan Thomae im Bundestag vertreten sein. Auch er saß schon einmal eine Periode im Parlament. Die Grünen werden, wie erwartet, voraussichtlich die beiden Schwäbinnen Claudia Roth und Ekin Deligöz nach Berlin schicken können. Und für die schwäbischen Linken dürfte Susanne Ferschl aus dem Allgäu in den Bundestag einziehen.

CSU stärkste Kraft

Ob die schwäbischen CSU-Kandidaten, wie bei den letzten Wahlen, alle Direktmandate gewonnen haben, steht noch nicht fest. Aufgrund ihrer Listenplatzierung auf jeden Fall wieder im Bundestag sitzen werden Gerd Müller, der bisherige Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Volker Ulrich. Einen Listenplatz ohne Direktmandat haben zum Beispiel Katrin Albsteiger und Iris Eberl, die sich bis zur endgültigen Auszählung der Stimmen gedulden müssen.

Tür zum Wahllokal klemmt

Zu einem kuriosen Zwischenfall war es am Wahltag in Augsburg gekommen, dort standen die Wahlhelfer nämlich überraschenderweise vor verschlossenen Türen, weil das Schloss klemmte. Dabei handelte es sich nicht etwa um ein veraltetes Exemplar, sondern um ein elektronisches Transponder-Schloss. Um das Wahllokal doch noch rechtzeitig öffnen zu können, wussten sich die Wahlhelfer nicht anders zu helfen und alarmierten die Feuerwehr. Die habe die Eingangstür aus- und unbeschädigt wieder eingehängt, sodass die Wahl ordnungsgemäß und pünktlich beginnen konnte, wie ein Sprecher der Stadt Augsburg mitteilte.