Eine Reaktivierung der Höllentalbahn ist zumindest für die Staatsregierung offenbar vom Tisch. Im Umweltausschuss wurde am Donnerstag mehrheitlich für eine Petition von Gegnern der Höllentalbahn gestimmt, sagte der Landtagsabgeordnete Florian von Brunn (SPD) dem BR am Freitag. Der Landtag werde somit den Staatsbehörden empfehlen, eine Reaktivierung nicht zu verfolgen.
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"Größtmöglicher Erfolg" für Aktivisten
Die Initiatoren der Petition von dem "Verein zur Erhaltung des Höllentals" sprechen von einem "größtmöglichen Erfolg". Der Hofer Landtagsabgeordnete Klaus Adelt (SPD) hingegen sieht kaum Auswirkungen aufgrund der Entscheidung. Er ist sich sicher, dass die Bahnstrecke nach wie vor als Bahnstrecke gilt und nie "entwidmet" wurde. Sollte die Bahn die Strecke reaktivieren wollen, wäre das weiterhin möglich. Ein Betreiber hätte es jedoch schwerer, weil die Unterstützung durch den Freistaat fehle, so Adelt.
Höllentalbahn: Verein hatte vor allem Naturschutzbedenken
Die Höllentalbahn ist eine fünf Kilometer lange Strecke zwischen Marxgrün, einem Ortsteil von Naila im Landkreis Hof, und dem thüringischen Blankenstein. Die Trasse ist noch vorhanden. Sie gilt als bedeutend vor allem für den Güterverkehr, unter anderem für die nahe gelegene Papierfabrik im thüringischen Blankenstein. Der "Verein zur Erhaltung des Höllentals" hat vor allem Naturschutzbedenken in seiner Petition als Gründe gegen eine Reaktivierung angeführt. So gibt es in dem Bereich der Strecke ein Naturschutzgebiet.
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Deutsche Bahn will Strecken reaktivieren
Außerdem sei die Existenz des Mineralwasser-Unternehmens "Höllensprudel" mit rund 100 Mitarbeitern gefährdet, weil die Zuglinie mitten durch ein Schutzgebiet für Heilwasserquellen führe, so ein Firmenvertreter.
Im Juni letzten Jahres hatte die Deutsche Bahn 20 stillgelegte Strecken in Deutschland bekannt gegeben, die sie vorrangig wieder in Betrieb nehmen will. In Oberfranken betrifft das neben der Höllentalbahn auch die Werrabahn zwischen Coburg und dem thüringischen Eisenach.
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