Die Wasserstände in Bayern sinken weiter. Die Hochwasserschutzmaßnahmen haben gegriffen. Nur vereinzelt sind Keller unter Wasser gestanden. Vielerorts wurden jedoch ufernahe Straßen, Geh- oder Radwege überflutet.
Pegel in Niederbayern gehen zurück
Die Donau zieht sich in Passau immer mehr zurück. Aktuell zeigt der Pegel 7,09m bei fallender Tendenz. Unter sieben Meter wird Meldestufe 1 aufgehoben. Donauaufwärts in Vilshofen gilt nach wie vor Meldestufe 3. Hier liegt der Pegelstand momentan bei 5,44 Meter. Hofkirchen (Lkr. Passau) meldet 5,42 Meter - das entspricht Meldestufe 2. Ganz allmählich entspannt sich auch die Hochwasserlage an der Donau bei Deggendorf. Die zweithöchste Meldestufe drei wurde wieder unterschritten, das heißt der Pegel der Donau ist unter die sechs Meter Marke gefallen. Ufernahe Gebiete sind weiterhin teilweise überflutet, auch die Schifffahrt bleibt gesperrt.
Entwarnung auch für Schwaben
Auch an den Flüssen in Nordschwaben fallen die Pegel weiter. An der Donau in Donauwörth wurde der Scheitel in der Nacht auf Samstag erreicht, seitdem fallen die Pegel, derzeit liegt der Wasserstand knapp über Meldestufe eins.
Einzelne Fußwege entlang der Donau sowie beispielsweise die Eurocopter-Unterführung sind noch gesperrt. Die Pegel sollen allerdings weiter fallen, jedoch langsam, weil aus der Wörnitz mit derzeitiger Meldestufe zwei bei Harburg weiter relativ viel Wasser nachkommt.
Hochwasserlage in Franken
Das Hochwasser am Main geht zurück. An den Messstellen am Main und an seinen Zuflüssen ist maximal noch Meldestufe 1 erreicht. Nur in Würzburg steht der Pegel auf Meldestufe 2. Doch auch dort ist der Scheitelpunkt bereits überschritten. Insgesamt ist die Tendenz mittlerweile fallend.
Dies gilt auch für die Schifffahrt. Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Schweinfurt auf Anfrage des BR mitteilte, könnte im Laufe des Montags die Schifffahrtssperre zumindest teilweise wieder aufgehoben werden. Derzeit warten rund 20 Schiffe am Main zwischen Trunstadt und Rothenfels auf die Weiterfahrt.
Städte beginnen mit Aufräumarbeiten
Mittlerweile wurde in den Städten mit den Aufräumarbeiten begonnen. Mitarbeiter der Stadt Regensburg bauen am Donauufer errichtete Hochwasserschutzelemente bereits wieder ab. Hier gilt momentan die Meldestufe 2. In Passau sind Straßensperrungen aufgehoben worden. Der Fußgängerweg an der Innpromenade wird voraussichtlich im Laufe des Tages wieder frei zugänglich.
Test für Hochwasserschutzmaßnahmen
Für viele nach der Flutkatastrophe 2013 neue errichtet Hochwasserschutzmaßnahmen war die Hochwasserwelle eine erster Test. So wurden seit der Flut 2013 an der niederbayerischen Donau auf 60 Kilometern Länge die Hochwasserdämme mit Stahlspundwänden verstärkt. Auch die Deichrückverlegung bei Natternberg konnte zusätzlich Wasser aufnehmen. Außerdem wurden mehrere neu errichtete Schöpfwerke in Betrieb genommen.
100 Millionen Euro investiert
Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten mehr als 100 Millionen Euro in den Ausbau des Hochwasserschutzes an der niederbayerischen Donau investiert. Ein Härtetest, so Wolf-Dieter Rogowski vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf war dieses Hochwasser aber noch nicht.
1.700 Meter Hochwasserschutz in Regensburg
Auch in Regensburg hat der Hochwasserschutz gut funktioniert. Die Stadt Regensburg hat 1.700 Meter mobile Hochwasser-Schutzelemente aufgestellt – und damit noch längst nicht alle, die man eigentlich auf Lager hat. Ein Hochwasser mit Meldestufe drei ist eigentlich kein Problem.