Ein in die Saale gestürzter 9-Jähriger hat am Sonntag in Bad Kissingen für einen größeren Einsatz von Wasserwacht, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gesorgt. Laut Polizei war eine vierköpfige Familie im Luitpoldpark in Bad Kissingen spazieren, als der 9-jährige Sohn in den Fluss stürzte. Der Junge war offenbar zu nah an der hochwasserführenden Saale und fiel laut Polizei ohne Fremdbeteiligung ins Wasser. Daraufhin sprangen Vater und Mutter hinterher, um den Jungen zu retten. Der Vater erreichte den Jungen und trieb mit ihm etwas ab, wie die Polizei die Situation beschreibt.
Kind aus der Saale gerettet
Die Mutter konnte selbstständig wieder ans Ufer schwimmen. Vater und Sohn schafften es schließlich, sich auf eine Insel zu retten. "Nachdem der Weg zurück erneut durchs Wasser zu gefährlich war, rückten rund 40 Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehr, der Wasserwacht und des Rettungsdienstes an", heißt es von der Polizei. Die Einsatzkräfte konnten Vater und Sohn wenig später wieder an Land bringen. Vorsorglich wurden der 9-Jährige und seine Eltern, die alle unterkühlt waren, in eine Klinik gebracht.
Wasser fließt schnell ab
Im Saaletal ist das Wasser zwar noch einmal angestiegen und hat sowohl in Bad Kissingen als auch am Pegel Wolfsmünster die Meldestufe 3 erreicht. Dennoch sorgt sich die Bevölkerung nicht mehr, weil das Wasser schnell abfließt. Zudem gibt es keinen Rückstau vom Main her. Weil die Schondra wieder in ihrem Bett ist, hat die Feuerwehr in Gräfendorf am Sonntagnachmittag das mobile Hochwasserschutzsystem mit den Luftschläuchen um den Dorfladen und die örtliche Bäckerei wieder abgebaut. Noch ist die Ortsdurchfahrt auf rund 100 Meter leicht überspült, aber über den Kirchweg kommen Autofahrer gut durch Gräfendorf durch.
Stützmauer eingestürzt
In Mittelsinn ist durch das Hochwasser an der Sinn in die Stützmauer eines Zwischenbaus von zwei Wohnhäusern in der Nacht von Freitag auf Samstag eingestürzt. Die Mauer war durch die Wassermassen unterspült worden und beeinträchtigte so die Statik des Gebäudes. In dem ehemaligen Lagergebäude ist ein Tattoo-Studio untergebracht. Das Gebäude ist derzeit gesperrt und darf nicht betreten werden. Wasser fließt nicht hinein. Die Feuerwehr hatte noch am Freitag Sandsäcke vorsorglich gefüllt, aber wohl nicht mit einem derartigen Vorfall gerechnet.
Rettungskräfte im Einsatz
Bürgermeister Peter Paul informierte am Samstag die örtliche Feuerwehr. Feuerwehr und hinzugerufene Mitglieder vom Technischen Hilfswerk aus Lohr und Schweinfurt sowie vom Roten Kreuz waren den ganzen Samstag an der eingestürzten Stelle im Einsatz. Die Schweinfurter THWler führten eine spezielle Gebäudemessung durch wegen der möglichen Einsturzgefahr. Die sei derzeit laut Bürgermeister Peter Paul nicht gegeben. Laut Bürgermeister hätte die Sicherung des Zwischengebäudes mit großen Quadern nicht in Relation gestanden zu einem Abriss.
Mainfähren außer Betrieb
Wegen der größeren Strömung und steigender Pegel ist nun auch die Mainfähre Wipfeld außer Betrieb. Das teilt Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch mit. Mit dem "hohen Wasserabfluss" seien für einen sicheren Fährbetrieb kritische Werte erreicht worden. Mit der Einstellung des Fährbetriebs in Wipfeld sind laut Blesch nun alle Fähren an der Mainschleife außer Betrieb. Für die Autofahrer heißt das: Sie müssen zum Teil weite Umwege fahren. Beispielsweise über die Mainbrücke zwischen Berg- und Grafenrheinfeld oder zwischen Volkach und Astheim.
Hochwasserlage in Unterfranken entspannt sich
Die Hochwasserlage in Unterfranken entspannt sich. Derzeit gehen die Pegelstände an Sinn und Saale zurück. Das Hochwassergeschehen entspannt sich zunächst – aber für die nächsten Tage ist Regen angesagt.
Bildrechte: BR Fernsehen
Die Hochwasserlage in Unterfranken entspannt sich. Derzeit gehen die Pegelstände an Sinn und Saale zurück. Das Hochwassergeschehen entspannt sich zunächst - aber für die nächsten Tage ist Regen angesagt.
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