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Ein Schild warnt vor Hochwasser (Symbolbild)

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Hochwasser: Pegel in Schwaben steigen ab der kommenden Nacht

Hochwasser: Pegel in Schwaben steigen ab der kommenden Nacht

Noch ist die Hochwasserlage in Schwaben recht entspannt, doch die Wasserwirtschaftsämter in Donauwörth und Kempten stellen sich auf eine kritische Lage ein. In der kommenden Nacht sollen die Pegel langsam steigen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

An der Donau in Donauwörth ist laut einem Sprecher des dortigen Wasserwirtschaftsamtes knapp der Meldebeginn, aber noch nicht die Meldestufe eins erreicht. Für die Wörnitz bei Harburg gilt dagegen bereits seit mehreren Tagen Meldestufe zwei. Für Donauwörth bedeuten die Pegelstände, dass die Nordheimer und die Eurocopter-Unterführung etwas überflutet sind.

Viele Niederschläge und schmelzender Schnee

Allerdings sollen sich die Niederschläge vom Allgäu her nach Nordosten ausbreiten. Im Oberallgäu werden in Staulagen in den nächsten zwölf Stunden 75 Millimeter Niederschlag erwartet. Laut Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ist das sehr viel. Dazu kommt, dass die Schneefallgrenze steigt, von 800 auf 1.800 Meter. Zum Regen kommt also noch schmelzender Schnee. Auch in der Nacht soll es weiter regnen.

In Donauwörth könnte Meldestufe vier erreicht werden

Voraussichtlich führt das laut Wasserwirtschaftsamt Donauwörth zu steigenden Pegeln in Kempten und Wiblingen. An der Iller könnte dort Meldestufe drei erreicht werden. Gleiches gilt für die Donau in Neu-Ulm. In Dillingen wird Meldestufe zwei erwartet, in Donauwörth aber sogar mit Meldestufe vier gerechnet. Das entspräche einem Pegelstand von 5,40 Metern. Im Stadtgebiet Donauwörth würde dann zwar noch nichts überflutet, allerdings müssten die Deiche beobachtet werden. Auch einzelne Straßen könnten überflutet werden, so der Experte des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth.

An das Hochwasser von 1994 mit einem Pegelstand vom 5,77 Metern käme das noch nicht heran, allerdings sei es schon ein größeres Ereignis. Überflutungen im Stadtgebiet seien aber nicht zu erwarten, da habe man noch Luft nach oben.

Hochwasser vor allem an Donau und Iller

Das Hochwasser konzentriert sich laut Donauwörther Wasserwirtschaftsamt vor allem auf Donau und Iller, der höchste Anstieg wird am Freitagmittag erwartet. An der Wertach in Oberhausen bei Augsburg wird ein Wert zwischen Meldestufe eins und zwei erwartet, so auch an Zusam und Schmutter. Das entspricht einem kleineren Hochwasser.

Kein Hochwasser im Allgäu erwartet

Aufatmen können die Anwohner im Allgäu. Dort rechnet das Wasserwirtschaftsamt Kempten nach den starken Regenfällen in der kommenden Nacht nicht mit dramatischen Auswirkungen in den Landkreisen Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu. Bei kleinen Flüssen könnte es aber vor allem in den Landkreisen Lindau und Oberallgäu kritisch werden, so Bernd Engstle vom Wasserwirtschaftsamt.

Freitagmorgen sinken die Pegel im Allgäu wieder

Engstle rät dazu, in der kommenden Nacht Flüsse, Keller oder Tiefgaragen zu meiden. Tiefgaragen und Keller könnten schneller volllaufen, als man denkt. An Flüssen sei es außerdem sehr rutschig. Ein kritischer Bereich seien die kleinen Flüsse auch deswegen, weil bei diesen, im Gegensatz zu größeren Flüssen, Prognosen sehr schwer seien.

Hinzu komme, dass der Boden bereits gesättigt sei. Heute Nacht kämen allerdings noch hohe Niederschlagsmengen dazu. Der Höhepunkt der Wasseransammlung liegt laut Wasserwirtschaftsamt Kempten voraussichtlich nach Mitternacht. Am Freitagmorgen gehe der Pegel dann wieder zurück.