Der Altarraum der Sebalduskirche in Nürnberg.
Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Helmut Meyer zur Capellen

Raum für Kühle und Ruhe: Die großen Kirchen in Nürnberg, hier die Sebalduskirche, spielen eine zentrale Rolle im städtischen Hitzeaktionsplan.

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Hitzeaktionsplan: Nürnberg schickt Menschen in kühle Kirchen

In den Städten wird es immer heißer. Als Reaktion darauf arbeitet Nürnberg an einem Hitzeaktionsplan. Ein Bestandteil davon ist auch eine Karte von kühlen Orten. Wem es in seiner Wohnung zu heiß ist, den schickt die Stadt in kühle Kirchen.

Wenn die Temperaturen auf 30 Grad und mehr steigen, leiden die Menschen. Vor allem für Kranke, Schwangere, Kleinkinder und Senioren kann extreme Hitze lebensgefährlich sein. Mit einem Hitzeaktionsplan will die Stadt Nürnberg effektive Hilfe schaffen. Dabei beschreitet sie auch ungewöhnliche Wege.

Nürnberg erstellt Karte der kühlen Orte

Viele Menschen habe nicht die Möglichkeit, sich an heißen Tagen abzukühlen. Für sie erarbeitet das Umwelt- und Gesundheitsreferat derzeit eine Liste von kühlen Orten. "Es ist wichtig, sich bei extremer Hitze ein, zwei Stunden in einem kühlen Raum aufhalten zu können. Das hilft dem Körper", sagte Umweltmedizinerin Renate Scheunemann schon vor der letzten Hitzewelle dem Bayerischen Rundfunk.

Kirchen sind offen für alle

Auf der Liste der kühlen Orte in Nürnberg stehen die großen Kirchengebäude ganz oben. Die dicken Mauern halten die Wärme draußen. "Hier kann man gut zur Ruhe kommen. Unsere Kirchen sind groß, kühl und stehen für alle offen", sagt Joachim Baumgardt, Sprecher des evangelischen Dekanats Nürnberg.

Das gilt auch für die katholischen Gotteshäuser in Nürnberg. "Wer sich abkühlen möchte, ist willkommen", sagt Elke Pilkenroth, Sprecherin der katholischen Stadtkirche. Allerdings sollte die Würde des Orts respektiert und zum Beispiel in der Kirche kein Eis gegessen werden.

Alarmplan für Hilfe bei Hitze

Mit dem städtischen Hitzeaktionsplan soll zudem koordiniert werden, wie die Menschen in der Stadt bei extremer Hitze alarmiert werden. Als längerfristige Ziele soll der Plan Maßnahmen festlegen, wie beispielsweise mehr Bäume gepflanzt und mehr Grünflächen und Brunnen in der Stadt geschaffen werden können. Diese können für Schatten und Abkühlung in ihrer direkten Umgebung sorgen.

Der Hitzeaktionsplan wird am 27. Juli im Umweltausschuss vorgestellt und soll dann auch gleich beschlossen werden.

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