Historische Dokumente gefunden

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Historische Dokumente in Brauerei-Tresoren in Fürth entdeckt

Beim fünften Versuch konnten die Tresore in der ehemaligen Humbser-Brauerei geknackt werden. Die historischen Dokumente, die in ihnen gefunden wurden, erfreuen nun die Historiker vom Stadtarchiv Fürth. Von Katja Ortlauf

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Neun Tresore haben Arbeiter beim Umbau auf dem ehemaligen Areal der Brauerei Humbser in der Schwabacher Straße in Fürth gefunden. Die heutigen Mieter, die Firma Silbury und das Immobilienunternehmen MIP, wollten wissen, was sich hinter den gesicherten Türen verbirgt. Nach vier Fehlversuchen schaffte es schließlich eine fünfte Firma aus Österreich, die Schlösser mit einem Spezialbohrer zu knacken.

Brauerei entkam Nazi-Enteignung

Im Innern von zwei Tresoren fanden sich historische Dokumente und einige nicht lesbare Disketten – die anderen sieben Tresore waren leer. Über den Fund freut sich vor allem das Stadtarchiv Fürth. In zahlreichen Ordnern wurden unter anderem Gesellschafterprotokolle und Dokumente aufbewahrt, die belegen, wie der Betrieb in der Zeit des Dritten Reichs funktionierte. So ist beispielsweise schriftlich dokumentiert, wie die Inhaber der Brauerei während des Zweiten Weltkriegs versuchten, einer drohenden Enteignung zu entgehen – dies gelang ihnen schließlich durch bürokratische Tricks.

Interessierte können Dokumente einsehen

Die Dokumente stammen aus der Zeit zwischen den 1920er- und 1960er-Jahren. Sie waren wie in einer Zeitkapsel über Jahrzehnte in den Tresoren luftdicht verschlossen, so Martin Schramm, Leiter des Stadtarchivs. Sie seien daher in einem sehr guten Zustand. Die Unterlagen bekommt das Stadtarchiv Fürth zur Aufbewahrung. Interessierte können sie nach einer Aufbereitung einsehen, verspricht der Stadtarchivar.