Humedica-Mitarbeiterinnen packen ihre persönliche Ausrüstung, um sich auf die Abreise ins Erdbebengebiet in der Türkei vorzubereiten.
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Humedica-Mitarbeiterinnen packen die persönliche Ausrüstung für ein Erkundungsteam, das ins Erdbebengebiet in die Türkei fliegen wird

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Hilfsorganisation Humedica will Team in die Türkei schicken

Mehrere heftige Erdbeben haben Gebiete im Osten der Türkei und Syrien erschüttert. Tausende Tote und Verletzte soll es geben. Die Allgäuer Hilfsorganisation Humedica bereitet seit Bekanntwerden des Ausmaßes ihre Hilfe im Erdbebengebiet vor.

Über dieses Thema berichtete Mittags in Schwaben am .

Nach den heftigen Erdbeben im Osten der Türkei und in Syrien steigt die Zahl der Toten und Verletzten weiter an. Viele Menschen werden noch vermisst und sind vermutlich unter Gebäude-Trümmern verschüttet. Das erste Erdbeben überraschte die Menschen im Schlaf.

Assessment-Team soll Lage vor Ort sondieren

Eine der Organisationen, die oft mit als Erstes im Katastrophengebiet sind, ist die Allgäuer Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren. Dort laufen seit dem Morgen die Vorbereitungen für einen Einsatz in der Türkei. Wenn alles klappt, soll ein Assessment-Team von Humedica am Mittwoch in die Region fliegen, um die Lage vor Ort zu sondieren. Aktuell laufen die Absprachen mit den verantwortlichen Behörden in der Türkei, so Johannes Peter, Geschäftsführer von Humedica.

Erste Nachrichten über Erdbeben in der Nacht

Er hatte bereits in der Nacht die ersten Nachrichten über das Erdbeben auf seinem Handy, schätzte die Lage da aber noch nicht so dramatisch ein. So ein Erdbeben könne tiefer im Erdinneren liegen und dann nicht so schlimme Auswirkungen haben, oder eine entlegene Gegend treffen, so Peter im Interview mit dem BR. Das tatsächliche Ausmaß der Erdbeben sei ihm dann durch die ersten Radioberichte am Morgen bewusst geworden.

Humedica-Geschäftsführer: "Wir wollen Menschen beistehen"

Daraufhin hat Humedica begonnen, zu prüfen, ob ein Einsatz vor Ort nötig ist. "Die Türkei ist sehr gut auf Erdbeben vorbereitet", meint Peter. Schon jetzt seien nach seinen Informationen über 1.200 Such- und Rettungsteams vor Ort, um zu helfen. Für Humedica sei deshalb noch nicht klar, ob sie selbst mit einem großen oder kleinen Team in die Krisenregion fahren, oder ob sie vielleicht auch mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten und vom Allgäu aus unterstützen. "Wir wollen auf jeden Fall den Menschen beistehen. Wie genau das aussehen wird, das planen wir gerade", so Peter.

Wintersturm erschwert die Hilfsarbeiten

Vor Ort erwartet Peter viele Verletzte, die chirurgische Hilfe benötigen, mit Schürfwunden und Knochenbrüchen. Die Versorgung dieser Menschen müsse aus logistischen Gründen sehr stark in der Türkei geleistet werden. Vor Ort erschwere gerade außerdem ein Wintersturm die Hilfsarbeiten. Doch trotz der Kälte sei es an vielen Orten nicht ratsam, in die Häuser zurückzugehen. Teilweise wurde auch das Gas in der Region abgestellt, so Peter. Die Bewohner seien deshalb auf Hilfe angewiesen, etwa auf die Unterbringung in beheizten Zelten. Ansonsten könnten die Beben noch auf viel mehr Menschen Auswirkungen haben.

Team soll am Mittwoch in die Türkei fliegen

Humedica prüfe jetzt zunächst auch mit Partnern vor Ort, welche Hilfsgüter benötigt werden und welche bereitgestellt werden können. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für das Assessment-Team, das am Mittwoch in die Türkei fliegen soll, um dort die zielgerichtete Hilfe zu koordinieren.

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