Knapp 100 Bäcker, Metzger, Brauer, Gastwirte und andere Handwerker aus Oberfranken haben sich beim ersten Energiegipfel der "Genussregion Oberfranken" über staatliche Unterstützung angesichts der hohen Energiepreise informiert. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) stellte dort die verschiedene Fördermöglichkeiten und die Soforthilfen vor, die die bayerische Staatsregierung vergangene Woche beschlossen hat, unter anderem die Bayerischen Energie-Härtefallhilfe.
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Soforthilfen: Detailfragen müssen noch geklärt werden
Ab Anfang Januar können klein- und mittelständische Betriebe aus ganz Bayern die Soforthilfen über ihre Steuerberater zentral bei der IHK München-Oberbayern beantragen.
"Wir stellen über Weihnachten noch die Antragsplattform zusammen." Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
Bei der Diskussion mit den oberfränkischen Bäckern und Metzgern in Hof wurde aber auch deutlich, dass viele Detailfragen, zum Beispiel bei Filialbetrieben, noch geklärt werden müssen. Grundsätzlich gilt, dass jene Betriebe Finanzspritzen vom Freistaat erhalten, deren Energiekosten um mehr als das Doppelte gestiegen sind und die am Monatsende weniger als 2.000 Euro Betriebsergebnis vor Steuern haben.
Bereits seit Anfang Dezember gibt es Unterstützung über die LfA-Förderbank – sie übernimmt eine Bürgschaft von jeweils 80 Prozent, damit die Handwerksbetriebe bei ihren Hausbanken neue Kredite beantragen können, erklärte Wirtschaftsminister Aiwanger.
Energiegipfel soll Betrieben "Mut machen"
Man wolle mit dieser Veranstaltung Mut machen, betonte Wirtschaftsminister Aiwanger. Das Genuss-Handwerk sei gerade in Oberfranken prägend. Oberfranken ist weltweit die Region mit der höchsten Dichte an Metzgereien, Bäckereien, Brauereien. Angesichts der hohen Energiepreise seien viele dieser traditionellen Familienbetriebe in ihrer Existenz bedroht, so Klaus Söllner, der Kulmbacher Landrat und Vorsitzende des Vereins "Genussregion Oberfranken". Er hatte den Energiegipfel zusammen mit Stadt und Landkreis Hof, der IHK und der Handwerkskammer organisiert. Söllner appellierte auch an die Verbraucher, weiter regional einzukaufen.
Energie einsparen um Kosten gering zu halten
Energieberater Andreas Kätzel verwies bei dem Energiegipfel darauf, dass schon bei der einfachen Abdichtung von alten Fenstern und Toren oder der Überprüfung der Heizung schnell und direkt Energie und Geld gespart werden könne. Wer in seinem Betrieb Sanierungsarbeiten durchführen möchte, könne zusätzlich auf Förderprogramm zurückgreifen, so der Energieberater weiter.
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