zerbrochene Christbaumkugeln
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Hilfe bei Gewalt unter dem Weihnachtsbaum

    Hilfe bei Gewalt unter dem Weihnachtsbaum

    Nicht in allen Familien herrscht über die Festtage nur selige Weihnachtsstimmung. Wenn es jedoch komplett kippt und zu häuslicher Gewalt kommt, sollten Betroffene das nicht hinnehmen - es gibt Hilfsangebote. Rund um die Uhr, anonym und mehrsprachig.

    Weihnachten - Friede auf Erden? Das gilt erfahrungsgemäß nicht für alle Familien. Polizei sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote verzeichnen jedes Jahr über die Feiertage einen Anstieg häuslicher Gewalt, wie Bayerns Sozialministerium am Donnerstag in München mitteilte. Die Opfer seien zumeist Frauen. Betroffene sollten keine Scheu haben, sich helfen zu lassen, heißt es.

    Angebote und Infos im Internet

    Auch an den Feiertagen steht das Frauenhilfesystem rund um die Uhr zur Verfügung. Darauf hat das bayerische Sozialministerium hingewiesen. Wer sich allgemein informieren will, kann das im Netz auf den Seiten des Ministeriums zu "Bayern gegen Gewalt" machen. Hier sind verschiedene, auch regionale Hilfsangebote und umfassende Informationen zum Thema Gewaltschutz zu finden.

    Hilfstelefon und Polizeiruf für Betroffene und Zeugen

    Es gibt auch ein bundeseinheitliches Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der Nummer 08000-116 016. Dieses Hilfetelefon arbeitet mehrsprachig, anonym und kostenlos und verfügt ebenso über einen 24-Stunden-Dienst. Wer akut gefährdet ist, wählt am besten gleich den Polizeinotruf 110 – das gilt auch für Zeugen, die Gewalt beobachten.

    "Sie sind nicht allein!" Hilfe gibt es rund um die Uhr

    "Jeder Mensch hat ein nicht verhandelbares Recht auf ein gewaltfreies Leben, insbesondere im eigenen Zuhause", erklärte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Gewalt in der Familie sei keine Privatsache, sondern eine Straftat. Sie ermutigte von Gewalt Betroffene, sich Hilfe zu holen: "Sie sind nicht allein! Das Frauenhilfesystem steht Ihnen auch über die Feiertage rund um die Uhr zur Verfügung." So gebe es auch in Bayern viele staatlich geförderte Fachberatungsstellen für von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffene Frauen sowie Frauenhäuser.

    Weihnachten nehmen die Fälle häuslicher Gewalt zu

    Im ersten Corona-Jahr 2020 verzeichnete das Bundeshilfetelefon rund 15 Prozent mehr Anrufe als im Jahr zuvor. Allein in Bayern verzeichnete die Polizei 2021 insgesamt fast 20.000 Fälle häuslicher Gewalt. Immerhin beobachtet das Bayerische Sozialministerium keinen Fallanstieg im Zusammenhang mit Energiekrise und Inflation. Weihnachten ist zwar ein Familienfest, allerdings nehmen da auch die Fälle häuslicher Gewalt deutlich zu, insbesondere der Gewalt zwischen Partnern. Fast vier Fünftel der Opfer sind dabei Frauen.

    Mit Informationen von KNA

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