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Cindy

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Herrenloses Tier: Es steht ein Schaf auf dem Flur

Im Kellerabgang eines Hauses in Gersthofen bei Augsburg wurde ein Schaf gefunden. Derzeit wird es im Tierheim versorgt. Dem Tierschutzverein gibt das Cinderella genannte Tier Rätsel auf: Wie kam es ins Treppenhaus und warum? Von Florian Regensburger

Sabina Gaßner vom Tierschutzverein Augsburg schaut ins Gehege, wo Kamerunschaf Cinderella gerade frisst. Im Auswilderungsgehege für Wildtiere klaut das zierliche Tier den jungen Amseln das Futter. Den Namen Cinderella trägt das Schaf mit dem kurzen, hellbraunen Fell und den schwarzen Ohren und Augenumrandungen seit knapp zwei Wochen. Da nämlich wurde es entdeckt, von Bewohnern eines Mehrfamilienhauses in Gersthofen im Kellerabgang.

Feuerwehr brachte Cinderella ins Tierheim

Die Gersthofener Feuerwehr hatte das Schaf ins Tierheim gebracht, wo man ihm den Namen Cinderella verpasst hat. Seitdem läuft die Suche nach dem Besitzer - beziehungsweise nach der Vorgeschichte des Tiers. "Das Schaf könnte ausgebüxt sein, es könnte als Schmusetier gekauft worden sein und dann war man doch überfordert. Also da ist alles denkbar", sagt Sabina Gaßner.

Auch über die lokalen Medien und per Facebook hat der Tierschutzverein schon nach einem möglichen Besitzer gefahndet, bislang ohne Ergebnis. Auch, weil das ansonsten oft schnell zum Erfolg führt, scheint der Fall mysteriös: Sollte Cinderella etwa privat geschlachtet werden und auf dem Teller landen, wie bereits spekuliert wurde? Sabina Gaßner hält das zumindest für unwahrscheinlich: "Wo will man es denn schlachten? Zu Hause in der Küche? Wieso sollte man so einen Aufwand treiben, wenn man es auch einfach beim Metzger kaufen kann?"

Suche nach einer neuen Bleibe läuft

Wie geht es nun weiter mit Cinderella? Im Tierheim wird das drei bis vier Monate alte Schaf liebevoll gepflegt, gleichzeitig läuft die Suche nach einer neuen Bleibe: "Kamerunschafe werden oft in kleinen Gruppen von Hobbyhaltern, die eine größere Wiese haben, gehalten. Da haben wir mehrere, die sich interessieren. Es ist ein weibliches Schaf und damit kein Problem. Ein Schafbock wäre schwieriger unterzubringen. Also wir werden ein gutes Zuhause finden", ist sich Sabina Gassner sicher.

Es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis das Kamerunschaf Cinderella - von Natur aus ein Herdentier - sich wieder seinen Artgenossen anschließen kann.