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Passauer Schleuserprozess

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Harte Urteile im Passauer Schleuserprozess

Ein spektakulärer Schleuserprozess ist heute am Landgericht in Passau zu Ende gegangen. Die beiden Angeklagten erhielten Haftstrafen von fast sieben und dreieinhalb Jahren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Im Schleuserprozess in Passau sind heute die Urteile verkündet worden. Angeklagt waren zwei 27 und 28 Jahre alte Männer. Sie sollen als Drahtzieher einer Bande im Sommer 2015 über 150 Menschen von Ungarn aus nach Deutschland geschleust haben. Insgesamt geht es um 165 Flüchtlinge, die illegal eingereist sind - und das unter zum Teil lebensgefährlichen Umständen.

Zu langjährigen Haftstrafen verurteilt

Einer der beiden Männer wurden zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der andere zu drei Jahren und drei Monaten.

Das Gericht blieb damit nur wenig unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Sie forderte Haftstrafen von siebeneinhalb und vier Jahren. Die Verteidiger hatten sich in ihren Plädoyers für maximal zwei Jahre auf Bewährung ausgesprochen.

Menschenunwürdige Umstände

Die Flüchtlinge, darunter auch viele Kinder, wurden ungesichert in völlig ungeeignete und zu kleine Transporter gesteckt und über Hunderte Kilometer verfrachtet. Luft bekamen sie nur durch kleine Löcher im Dach des Fahrzeuges.

Die Angeklagten waren im August 2016 in Rumänien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden. Da die Kontrollen, bei denen die geschleusten Flüchtlinge entdeckt wurden, im Raum Passau stattfanden, wurde der Prozess am dortigen Landgericht verhandelt.