Martin Hagen gratuliert Katja Hessel
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Hagen übersteht Kampfabstimmung – Bayern-FDP mit Doppelspitze

Im Bund an der Regierung beteiligt – in Bayern aus dem Landtag geflogen. Nach der Wahlpleite der FDP muss sich Martin Hagen auf dem Parteitag in Amberg einer Kampfabstimmung stellen. Mit Katja Hessel bildet er ab sofort eine Doppelspitze.

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Martin Hagen bleibt Landeschef der bayerischen FDP. Beim Landesparteitag war es am Samstag überraschend zu einer Gegenkandidatur durch Albert Duin gekommen. Hagen setzte sich in der Abstimmung knapp mit 210 zu 182 Stimmen durch, er und sein unterlegener Gegenkandidat riefen danach die Partei zur Einigkeit auf. Die von Hagen vorgeschlagene Katja Hessel wurde zur Co-Vorsitzenden gewählt.

Wo Duin der Bundes-FDP hintreten wollte

Vor der Abstimmung hatte sich bereits die Aussprache der Partei nach der verlorenen Landtagswahl sehr viel länger als geplant hingezogen. Dabei war deutliche Kritik an der Ampel-Koalition und der Spitze der Bundespartei, teils aber auch der Landespartei laut geworden.

"Wenn ihr mich wählen solltet, dann werdet ihr öfter was hören aus dem Bundesvorstand, weil dann bin ich ja geladen als Landesvorsitzender und ganz ehrlich, dann werde ich den Leuten in den Arsch treten. Ich hab die Schnauze gestrichen voll", polterte der frühere Landesvorsitzende Albert Duin bei seiner Rede vor den Delegierten.

Martin Hagen konterte: "Wenn ich beiße, dann beiß’ ich den politischen Gegner. Ich trete nicht an, um unseren Parteifreunden in Berlin in den Arsch zu treten. Ich trete heute an, um gemeinsam mit unseren Freunden in Berlin am Wiederaufstieg der FDP zu arbeiten." Nach der verheerenden Wahlniederlage hatte Hagen seinen Rücktritt angeboten.

Hessel mit viel Erfahrung an die Doppelspitze

Die Delegierten wählten Katja Hessel zur Co-Vorsitzenden der Partei. Sie erhielt bei 395 abgegebenen Stimmen 213 Ja- und 167 Nein-Stimmen. Nach Angaben der bayerischen FDP ist der Landesverband der erste in der Partei, der auf eine Doppelspitze setzt. "Wir stehen gerade in Bayern wieder vor sehr schwierigen Zeiten", sagte Hessel. Da müsse man alle Ressourcen zusammenlegen, deshalb gebe es ab sofort eine Doppelspitze.

Die Nürnbergerin Hessel war von 2008 bis 2013 Wirtschaftsstaatssekretärin in der bayerischen Staatsregierung. Damals regierte die FDP zusammen mit der CSU, scheiterte aber bei der Wahl 2013 wie in diesem Jahr am Wiedereinzug in den Landtag. Hessel hatte bereits vor Wochen angekündigt, sie wolle als Landesvorsitzende die Sichtbarkeit der FDP Bayern in der außerparlamentarischen Opposition erhöhen.

Zum Generalsekretär wurde Christoph Skutella gewählt. Die FDP hatte bei der Landtagswahl drei Prozent der Stimmen erhalten und damit den Wiedereinzug in den Landtag verpasst.

Mit Informationen von dpa

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