Ein 36-Jähriger muss für drei Jahre und zwei Monate hinter Gitter, weil er das Feuer gelegt hat, bei dem ein Schaden von zehn Millionen Euro entstanden war. Ein 30-Jähriger wurde für drei Jahre verurteilt, weil er den Zechkumpan dazu angestachelt hatte, einen von rund 2.000 Strohballen anzuzünden, die als Lärmschutzwall um den Bereich der Rübenannahme aufgetürmt waren.
Ärger über Lärm und Geruch
Zwar hatten sich die beiden als Anwohner schon länger über Gerüche und Lärm aus der Zuckerfabrik geärgert, aber wie im Prozess deutlich wurde, war die Brandstiftung dann eine spontane "Schnapsidee": Eine Flasche Jägermeister und sechs Flaschen Wein hatten die beiden zusammen geleert, als der 30-Jährige den Freund zu einer Art Mutprobe herausfordert. Der 36-Jährige schwingt sich über einen Drahtzaun hinter der Zuckerfabrik und zündet mit einem Gasfeuerzeug die Plane über einen der Strohballen an. Als er die Flammen wieder austreten will, hänselt ihn der andere als "Angsthase".
Zehn Millionen Euro Schaden
Selbst der Staatsanwalt hat den beiden abgenommen, dass sie die Folgen des "Strohfeuers" kaum einschätzen konnten. In Windeseile verbreitete sich das Feuer über den 100 Meter langen und bis zu fünf Meter hohen Lärmschutzwall. Wie Fackeln rollten brennende Strohballen dann über das Betriebsgelände und setzten erst Förderbänder und dann auch Gebäude in Brand. So entstand ein Sachschaden von rund zehn Millionen Euro. Strafmildernd wurde berücksichtigt, dass die beiden Rußlanddeutschen geständig waren und zur Tatzeit durch Alkohol und Drogen nur vermindert schuldfähig. Auf eigenen Wunsch ordnete der Amtsrichter für beide eine Entziehungskur an.