Wenige Zweige, davon noch einige abgeknickt oder schon ziemlich dürr – die Weihnachtsbäume in Hausen, Rieden und Erbshausen-Sulzwiesen sind wahrlich keine Schönheiten und sorgten für Gesprächsstoff. Für manche Dorfbewohner sind sie schlichtweg hässlich, manche sehen in ihnen gar ein Mahnmal.
Verluste im Gemeindewald durch Trockenheit und Borkenkäfer
Denn im Gemeindewald stehen schlichtweg keine schönen Nadelbäume mehr. Hausen kämpft wie viele unterfränkische Gemeinden gegen trockene Wälder. Auch der Borkenkäfer hat seine Spuren hinterlassen, vor allem bei den Fichten. Hektarweise mussten Nadelbäume geschlagen werden, berichtet Bürgermeister Bernd Schraud. Bis neue ansehnliche Christbäume nachgewachsen sind, dauert es. Deshalb mussten in diesem Jahr die Spitzen von drei hochgewachsenen Douglasien herhalten.
Alternativer Weihnachtsbaum: Tanne aus dem Spessart
Doch eine Gruppe entschlossener Hausener wollte für ihren Ort dennoch einen schönen Weihnachtsbaum. „In Zeiten von Corona sollten sich die Bürger doch an etwas Schönem erfreuen“, fand Philipp Stark und trommelte ein paar Mitstreiter zusammen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion stellten sie heimlich eine sechs Meter hohe Tanne aus dem Spessart auf – dort wo sonst der Maibaum steht.
Lösungsvorschläge für die Zukunft
Ein ähnliches Prachtexemplar ist laut Stark im Spessart bereits fürs nächste Jahr reserviert. Ein kleiner Seitenhieb auf die Gemeinde sollte die Aktion schließlich auch sein: „Man findet schon noch schöne Bäume.“ Der Bürgermeister freut sich trotzdem über die schöne Tanne und will im Gemeinderat auch über Lösungen fürs nächste Jahr sprechen. Statt immer wieder Bäume zu fällen, könne man zum Beispiel auch einen Christbaum im Ort pflanzen.
Angeblich hässlicher Weihnachtsbaum in Hausen bei Würzburg
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