Tauwetter in den Bergen: Schnee liegt nur noch auf den hohen Gipfeln in den bayerischen Bergen.
Bildrechte: BR/ Georg Bayerle

Tauwetter in den Bergen: Schnee liegt nur noch auf den hohen Gipfeln in den bayerischen Bergen.

    Grüne Weihnachten: Klimawandel verlagert Skisaison

    Die Schneefallgrenze liegt in den nächsten Tagen bei 1.500 bis 1.800 Metern. Die Wissenschaft spricht seit längerem vom "Christmas-Easter-Shift": der Verschiebung des Winters in das Frühjahr hinein.

    Skifahrer und Skigebietsbetreiber hatten sich über den frühen Schnee in den Bergen gefreut. Doch die hohen Temperaturen haben größtenteils alles wegschmelzen lassen. Am Freitag lag die Schneefallgrenze um 2.000 Meter.

    Bayerische Alpen: Kunstschnee auf den Pisten

    Wer Alpinski fährt, muss mit teils sumpfigen und weichen Pisten rechnen - oder hart gefrorenen, wenn es nachts Frost hat. Neben den Pisten liegt meist kein Schnee mehr. Das bedeutet: Vorsicht ist angesagt, denn die Sturzräume sind hart, Felsen oder Wurzeln schauen heraus, da ist die Verletzungsgefahr besonders hoch. An vielen Orten wie am Sudelfeld, wo sich Deutschlands größtes Speicherbecken befindet, sind die Speicherbecken fast leer, weil so viel wie möglich beschneit wurde.

    Trotzdem ist die Schneeauflage auf den Pisten oft nicht sehr mächtig: ein Beispiel aus Südtirol, das Skigebiet Gitsch-Jochberg am Eingang zum Pustertal. Da haben die Pisten zwischen 16 und 28 Zentimetern Belag, man hat wie überall die kalten Tage für die Grundbeschneiung genutzt. Dort rechnet man, dass die Piste vier bis fünf Tage hält, wenn es derart warm ist. In den Nordalpen soll die Schneefallgrenze in den nächsten Tagen zwischen 1.500 und 1.800 Meter liegen.

    Bayerischer Wald: "Zustand der Loipen ist miserabel"

    Am Ochsenkopf im Fichtelgebirge geht mit Skifahren gar nichts, am Arber und im gesamten Bayerischen Wald ist es genauso. Auch die Loipen konnten am Ochsenkopf nicht einmal maschinell präpariert werden. Im Bayerischen Wald sind immerhin ein paar Langlaufstrecken gespurt. Aber die Tourist-Information in Bodenmais sagt ehrlich: "Der Zustand der Loipen ist miserabel."

    In den Alpen ist es wegen der größeren Höhenlage etwas besser, aber auch nicht gut: Am Oberjoch im Allgäu ziehen sich Kunstschneestreifen durch die grüne Landschaft. Im Raum Oberstdorf-Kleinwalsertal sind etwa die Hälfte der Bahnen geöffnet. Ähnlich sieht es auch in den anderen bayerischen Skigebieten und in Tirol aus.

    Grüne Berge an Weihnachten: Wandern statt Skifahren

    Tourenski und Schneeschuhe können in den nächsten Tagen im Schrank bleiben, außer Skitourensportler benutzen die beschneiten Pisten. Im Gebirge sind die Tourenmöglichkeiten auch an den eher sicheren Adressen für Schnee wie im Lechtal oder am Brenner derzeit sehr eingeschränkt. Für die Winterwanderungen in den Bergen gilt im Grunde das, was auch bei Frühjahrstouren wichtig ist: feste Stiefel und gegebenenfalls Grödel, eine Art Steigeisen, in den Rucksack. Vor allem, wenn es nachts friert, kann es auf den Wegen eisig sein. Ansonsten ist es südseitig teilweise bis über 1.500 Meter schneefrei.

    Attraktive Ziele zum Wandern können der Aggenstein im Allgäu oder Brunnenkopf in den Ammergauer Alpen sein, der Wank über Garmisch-Partenkirchen, Toter Mann und Kneifelspitze in den Berchtesgadner Alpen. Ob die Hütten offen sind, muss man aktuell nachschauen. Rund um Bad Hindelang beispielsweise sind ein Dutzend Hütten und Alpen geöffnet für Winterwanderer.

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