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Bund Naturschutz in Bayern

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BN-Bilanz: Mehr Mitglieder, mehr Umweltbewusstsein

Der Bund Naturschutz zieht Bilanz: Die Naturschützer freuen sich über den größten Mitgliederstand ihrer Geschichte und wachsendes Umweltbewusstsein. Im Landtagswahljahr 2018 will der BN alle Kandidaten auf den Prüfstand stellen. Von Inga Pflug

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Das kündigten der BN-Vorsitzende Hubert Weiger und der Landesbeauftragte Richard Mergner bei der "Grünen Bilanz 2017" in Nürnberg an. So seien etwa vor der Landtagswahl Podiumsdiskussionen in allen Regierungsbezirken geplant. Weiter werde der BN von allen Spitzenkandidaten konkrete Stellungnahmen einfordern - etwa zu ihrer Haltung zu Glyphosat oder Flächenverbrauch, so Weiger weiter.

Juristische Möglichkeiten ausschöpfen

Nach der Änderung des Alpenplans zugunsten der Skischaukel am Riedberger Horn werde der Verband außerdem mit einer sogenannten Normenkontrollklage für den Alpenraum vor Gericht ziehen, sagte der BN-Landesbeauftragte Weiger dem Bayerischen Rundfunk. Man werde alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen. Mit der Änderung des Landesentwicklungsplans habe Bayern einen Tiefpunkt erreicht und seine Vorbildrolle verloren.

Nachfrage nach Lebensmittel ohne Gentechnik wächst

Rückschlägen wie der weiteren Glyphosat-Zulassung und der Niederlage im Streit um die Rechtmäßigkeit des Schutzgebiets im Hohen Buchener Wald bei Ebrach (Lkr. Bamberg) vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig setzen die Naturschützer in ihrer Jahresbilanz Erfolgszahlen entgegen: Mit rund 228.000 Mitgliedern und Förderern habe man den größten Mitgliederstand der 105-jährigen Geschichte erreicht und mehr als eine Million Stunden Gemeinwohlarbeit geleistet. Außerdem wachse im Freistaat das Umweltbewusstsein und die Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln ohne Gentechnik und Pestizideinsatz.

Akzeptanz von Wildtieren gestiegen

Rund 800 Betriebe im Freistaat haben laut Bund Naturschutz heuer neu auf Bio umgestellt. Insgesamt wirtschafteten demnach neun Prozent der Betriebe besonders umweltverträglich. 2018 soll die Zehn-Prozent-Marke geknackt werden. Und: immer mehr Menschen im Freistaat akzeptieren laut Bund Naturschutz Wildtiere wie Wildkatze und Luchs oder wünschten sich einen dritten Nationalpark und mehr "wilde Wälder". Weiter steht auf der Positiv-Liste der Naturschützer für 2017 der Verzicht auf weitere Staustufen an der Donau im Bundesverkehrswegeplan, die laufende Revitalisierung der Isarmündung oder die Auszeichnung von BN-Artenschutz-Referent Kai Frobel und Hubert Weiger als „Wegbereiter des Grünen Bandes“ mit dem mit dem deutschen Umweltpreis.

Kampf gegen Flächenfraß

Als zentrales Anliegen des Verbands für 2018 nannte Weiger unter anderem den Kampf gegen den Flächenfraß. Statt immer neue Straßen, Gewerbe- und Industriegebiete zu bauen, sollten besser alte aufgestockt und ausgebaut werden. Klimaschutz und eine Tierschutz-gerechte Landwirtschaft müssten Priorität haben in Bayern - daran müsse sich auch Bayerns künftiger Ministerpräsident messen lassen.