Umgestürzter Bus und zahlreiche Einsatzkräfte.
Bildrechte: BR / Sandra Demmelhuber

Großübung von Feuerwehr und Rettungsdienst bei Planegg.

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Großübung bei München: 300 Rettungskräfte proben den Ernstfall

Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und alle Beteiligten wissen, was zu tun ist, haben Feuerwehren und Rettungsdienste ein schwieriges Unfallszenario geübt. Unter den Einsatzkräften aus Stadt und Landkreis München waren auch viele Ehrenamtliche.

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Dutzende verletzte Fahrgäste, ein umgekippter Linienbus und unzählige Rettungsfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn: In Planegg im Landkreis München haben am Vormittag Feuerwehren und Rettungsdienste ein großes Unfallszenario geübt. Unter den rund 300 beteiligten Einsatzkräften waren auch viele Ehrenamtliche und Auszubildende.

Bus liegt umgekippt auf der Straße, rund 25 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt

Um welche Art des Unfalls es sich handelt und wo sich das Szenario abspielt, wurde vorab nicht bekannt gegeben. Erst nach dem Notruf bei der Leitstelle, erfuhren die Rettungskräfte, was passiert ist: Ein Lastwagen wollte aus der Ausfahrt einer Kiesgrube fahren, kam auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal gegen einen voll besetzten Linienbus.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte (die Freiwillige Feuerwehr Planegg) lag der Bus umgekippt auf der Straße. Rund 25 Fahrgäste befanden sich noch im Inneren des Fahrzeug, zum Teil schwer verletzt. Schnell war den Einsatzkräften der Feuerwehr klar, dass Verstärkung aus Stadt und Landkreis München angefordert werden muss.

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Ein alter MVG-Bus und geschminkte Schauspieler

Was aussieht wie ein schweres Unglück, war zum Glück nur eine Großübung. Den alten Linienbus hat die MVG zur Verfügung gestellt und bei den Fahrgästen handelte es sich um geschminkte Schauspieler.

Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt und jeder weiß, was zu tun ist, finden solche Übungen regelmäßig statt. Unter den rund 170 Rettungskräften der Hilfsorganisationen und 150 Einsatzkräften der Feuerwehr gab es auch erfahrene "Beobachter", die das Verhalten am Einsatzort und die Hilfsmaßnahmen genau analysierten und später Feedback geben wollen.

Laut Harald Schwill von den Maltesern ist es seit Beginn der Pandemie wieder das erste Mal, dass eine so große Übung stattfindet. "Es sind sämtliche Feuerwehren aus dem Umkreis beteiligt, die Freiwilligen Feuerwehren aus Neuried, Gräfelfing, Krailling, Planegg. Alle Hilfsorganisationen, die auch im Rettungsdienst tätig sind. Also eigentlich alle, die in München am Rettungsdienst teilhaben."

Anspruchsvolles Einsatzszenario, auch Klinikum Großhadern beteiligt

Die meisten Einsatzkräfte sind ehrenamtlich tätig oder befinden sich noch in der Ausbildung, beispielsweise zum Notfallsanitäter. Heute hatten sie zum ersten Mal seit drei Jahren wieder die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen und für den Ernstfall zu üben.

Organisiert wurde die großangelegte Landkreisübung vom Malteser Hilfsdienst Gräfelfing zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr in Planegg. An der Übung im Würmtal haben sich alle großen Organisationen aus München und dem Landkreis München beteiligt.

Die Rettung und der anschließende Abtransport der zum Teil schwerverletzten Fahrgäste gestaltete sich aufgrund der Lage des Unfallortes, der Anzahl der Verletzten und der Art der Verletzungen schwierig. "Das Einsatzszenario war anspruchsvoll. Wir wollten, dass die Teilnehmer nicht nur die Notfallversorgung üben, sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Organisationen proben", so Victor Hauschild, der stellvertretende Wachleiter der Malteser in Gräfelfing.

Das LMU-Klinikum in Großhadern stellte den Rettungskräften anschließend einen Bereich als Übungskrankenhaus zur Verfügung.

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