Nach dem Brand in Kaufbeuren ist die Hilfsbereitschaft für die Betroffenen sehr groß. So wurden bereits Gelder aus dem Allgäuer Hilfsfonds an die 24 Menschen ausbezahlt, die bei dem Feuer ihre Wohnungen verloren haben. Neben einem Spendenkonto der Hilfsorganisation Lions Club Kaufbeuren, das bereits Stunden nach dem Unglück eingerichtet worden war, laufen inzwischen mehrere weitere Spendensammlungen, sagte Melissa Hellebrandt, Sprecherin der Stadt Kaufbeuren, dem BR. Auch seien zahlreiche Sachspenden aus der Bevölkerung für die Bewohner, die teilweise fast ihre gesamte Einrichtung in den Flammen verloren haben, eingegangen.
Kaufbeuren stellt städtische Wohnungen zur Verfügung
Diejenigen Betroffenen, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen konnten, werde man noch am Wochenende in städtischen Wohnungen unterbringen können. Diese Wohnungen würden aktuell dafür hergerichtet, sagte Hellebrandt weiter. Zwölf der betroffenen Hausbewohner hatten zwischenzeitlich in leerstehenden Ferienwohnungen eines Nachbarn Unterschlupf gefunden. Ob und wann sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist derzeit unklar. Es können wohl zumindest Teile des Gebäudes erhalten werden.
Keine Verletzten – aber hoher Sachschaden
In der Nacht auf Mittwoch war im Weiler Gutwillen im Kaufbeurer Ortsteil Großkemnat eine Lagerhalle mit Altölfässern aus noch immer ungeklärter Ursache in Brand geraten und die Flammen griffen auf das angrenzende Mehrparteienhaus über. Unter anderem brannte dessen Dachstuhl dabei völlig aus. Menschen wurden nicht verletzt, laut Polizei ist aber ein Sachschaden "in Millionenhöhe" entstanden.
Altöl ins Erdreich eingedrungen
Es kam auch zu einem Umweltschaden: Bei dem Brand trat Altöl aus den in der Halle gelagerten Fässern aus, das teilweise mit verbrannte, teilweise aber auch zusammen mit dem Löschwasser über die vorbeiführende Straße hinüber ins Erdreich floss. Für die etwas weiter unterhalb gelegenen Teiche und das Grundwasser bestehe nach derzeitigen Erkenntnissen zwar "keine unmittelbare Gefährdung", sagte der Leiter des Umweltamts der Stadt Kaufbeuren, Andreas Schmal, dem BR. Wenn zu viel Zeit verstreiche, bestehe jedoch die Gefahr, dass Öl möglicherweise auch tiefer in das Erdreich eindringe.
Fläche muss saniert werden
Man werde dem Inhaber der Tankwartungsfirma, die die abgebrannte Halle angemietet hatte, noch heute einen Bescheid überstellen, dass er die kontaminierte Fläche baldmöglichst zu sanieren habe, sagte Schmal am Donnerstag dem BR. Dazu müsse ein Teil des Erdreichs mit einem Bagger abgetragen werden.
Brandursache noch immer unklar
Die polizeilichen Ermittlungen zu dem Unglück dauern weiter an. Aufgrund der Größe des Brandschadens – die Halle brannte komplett nieder – seien die Ermittlungen zur Brandursache "entsprechend komplex", sagte Dominic Geißler, Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, dem BR.
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