Einen offenen Konflikt mit dem designierten Ministerpräsidenten Markus Söder bedeutet das aber nicht. Bereits am Montag hatte Söder dem BR gesagt:
"Horst Seehofer wird der Verhandlungsführer sein, als Parteivorsitzender gibt er auch die strategischen Linien vor." Markus Söder
Söder diesmal mit im Team
Söder soll als designierter Ministerpräsident der großen CSU-Verhandlungsdelegation angehören. Bei den Jamaika-Gesprächen war Söder noch nicht im Verhandlungsteam. Diese Entscheidung war Seehofer im CSU-Machtkampf immer wieder zur Last gelegt worden. Viele Söder-Unterstützer werteten den Ausschluss Söders von den wichtigen Berliner Gesprächen als negatives Signal.
Jamaika-Vereinbarungen als Verhandlungsgrundlage
Söder sieht die Gespräche mit der SPD als große Herausforderung. Einerseits brauche Deutschland wieder eine handlungsfähige Regierung. Andererseits müsse natürlich "Vernünftiges" beschlossen werden, so Söder Anfang der Woche im BR-Interview.
"Wir haben jetzt bei Jamaika weitgehend alles durchgesetzt, was die gemeinsame CDU/CSU-Vereinbarung war von Angela Merkel und Horst Seehofer. Und ich bin ganz sicher, dass das die entscheidende Basis auch sein wird für Gespräche mit der SPD." Markus Söder in BR extra am 4. Dezember
Streitpunkt Bürgerversicherung
Auch für Seehofer ist die 61-seitige Vereinbarung, die die Union bei den gescheiterten Jamaika-Sondierungen mit FDP und den Grünen erarbeitet hatte, die Richtschnur für Gespräche mit der SPD. Sicher ist: Ein großer Streitpunkt bei den Verhandlungen wird die von der SPD geforderte Bürgerversicherung werden. Denn die Union lehnt eine solche Bürgerversicherung strikt ab.