Er sei der Überzeugung, dass die CSU ihre Aussagen in den letzten Tagen zur Flüchtlingspolitik bewusst mache, um das Gesprächsklima zu vergiften. Und das halte er "für eine schlechte Sache", sagte Grötsch dem Bayerischen Rundfunk. Die Spitzen von Union und SPD wollen morgen in Berlin die am Sonntag beginnenden Sondierungsverhandlungen vorbereiten. Solche Gespräche müssten in einer sachlichen Atmosphäre stattfinden, betonte der Generalsekretär.
"Das ist uns als SPD ganz wichtig: dass es nicht darum geht, Wind zu machen, sondern dass es darum geht, über Themen zu reden". Uli Grötsch, Generalsekretär der Bayerns-SPD
Grötsch hatte sich bisher stets kritisch zur möglichen Neuauflage einer Großen Koalition in Berlin geäußert. Der Union müsse klar sein, dass sie den Auftrag zur Bildung einer Bundesregierung habe, erklärte der 42-Jährige jetzt. Denen müsse es jetzt irgendwie auch gelingen, "uns dafür zu begeistern". Tatsächlich aber nutze die CSU derzeit jede Gelegenheit, um draufzuhauen und Konflikte zu schüren.
"Das kann nicht die Basis sein, auf der man eine neue Regierung bildet." Uli Grötsch
Die CSU-Bundestagsabgeordneten wollen auf ihrer traditionellen Winterklausur im bayerischen Kloster Seeon eine harte Asylpolitik vertreten und Leistungskürzungen für Asylbewerber beschließen. Zudem sollen Antragsteller Asyl und Schutzstatus erst dann erhalten, wenn ihre Identität in Entscheidungs- und Rückführungszentren zweifelsfrei geklärt wurde.