Während einer ehrenamtlich durchgeführten Ausgrabung wurde in Peterskirchen im Landkreis Rottal-Inn ein Töpferofen gefunden. Er stammt wohl von einer Mitte des 18. Jahrhunderts aus dem Westerwald eingewanderten Kannenbäckerfamilie, teilte das Landratsamt Rottal-Inn jetzt mit. Neben Werkstattabfällen entdeckte man zudem die ältesten in Altbayern hergestellten steinernen Bierkrüge.
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Archäologische Funde wertvoll für Forschung
Die Westerwälder Kannenbäckerkolonie in Peterskirchen war mehr als ein halbes Jahrhundert die einzige ihrer Art in Altbayern um diese Zeit. Ihre Geschichte und Produkte waren bislang nur durch Einzelobjekte aus der Spätzeit bekannt. Die jetzigen Funde seien daher für Wirtschaftsgeschichte, Volkskunde und Steinzeugforschung von hohem Wert, heißt es weiter aus dem Landratsamt.
Der Förderkreis Niederbayerisches Archäologiemuseum führte die Grabungen zwischen 2019 und 2021 durch.
Steinkrüge in Ausstellung zu sehen
Noch bis 5. März sind die steinernen Zeitzeugen in einer Sonderausstellung zu sehen: Teil 1 im Kastenhof in Landau an der Isar, Teil 2 im Museum Dingolfing. Demnächst möchte man die Ausstellung auch am Fundort in Peterskirchen zeigen.
💡 Hintergrund:
Die Töpferregion "Kannenbäckerland" im südwestlichen Westerwald erhielt diese Bezeichnung im späten 18. Jahrhundert. Der Name rührt von den Haupterzeugnissen dieser Gegend her, den Kannen und Krügen aus weißem, grau-blauem oder braunem salzglasierten Steinzeug.
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