Stillstand am Augsburger Hauptbahnhof - Grund: Blitzeis
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Stillstand am Augsburger Hauptbahnhof - Grund: Blitzeis

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Blitz-Eis stoppt Züge von Go-Ahead und DB in Schwaben

Mehrere Züge von Deutscher Bahn und Go-Ahead sind in Schwaben aufgrund von Blitzeis liegengeblieben, zum Teil auf offener Strecke. Sie wurden evakuiert. Go Ahead Bayern konnte nur den Betrieb zwischen Memmingen und Lindau aufrechterhalten.

"Wir mussten den Betrieb weitgehend vorübergehend einstellen, um zu verhindern, dass weitere Züge auf der offenen Strecke stehenbleiben." Das hat das Unternehmen Go-Ahead Bayern am Mittwochnachmittag (14.12.22) mitgeteilt.

Hotelbett statt heimisches Sofa

Aufgrund des Blitzeises sind laut Pressemeldung mehrere Züge von Go-Ahead Bayern am Nachmittag in Schwaben liegengeblieben und blockierten Strecken. Mit Hilfe von Rettungskräften mussten die Züge sukzessive evakuiert werden. Da Ersatzbusse nicht zu bekommen waren, durften Fahrgäste auf Nahverkehrsstrecken ohne Aufpreis Fernverkehrszüge benutzen. Außerdem erstattete das Unternehmen seiner Kundschaft, die nicht per Bahn befördert werden konnte, den Fahrgastrechten entsprechende Taxi- oder Hotelkosten.

Nur noch auf der Strecke Memmingen – Lindau konnte der Betrieb aufrechterhalten werden. Alle anderen Linien wurden vorübergehend nicht bedient. Go-Ahead Baden-Württemberg ist davon unberührt, so das Unternehmen.

Zugausfälle auch bei der Deutschen Bahn

Massive Probleme mit der Wetterlage hat auch die Deutsche Bahn. So wurde der Zugverkehr auf der Linie RB 74 München Hbf - Buchloe bis auf weiteres eingestellt. Aufgrund von Glatteis wird auf den Straßen auch kein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die DB Regio bittet Reisende auf den Bahnsteigen um erhöhte Vorsicht und meldet mögliche Beeinträchtigungen durch Glatteis und Eisregen bei Pfronten, Sonthofen, Immenstadt, Lindenberg, Altusried, Babenhausen, Kaufbeuren, Mindelheim, Bad Wörishofen und in anderen Regionen. Es gibt zahlreiche Verspätungen.

Evakuierung von Zug-Reisenden zwischen Günzburg und Ulm

Wie die Deutsche Bahn bestätigt hat, ist die Bahnstrecke Augsburg-Ulm aktuell komplett gesperrt. Auf Twitter meldet das Unternehmen, dass dort ein Zug repariert werden muss. Einzelne Fernverkehrszüge werden umgeleitet. Die Halte Günzburg und Ulm Hauptbahnhof entfallen. Auf dieser Strecke mussten heute aus einem Regionalzug nach Angaben eines Reisenden etwa 100 Fahrgäste über Leitern evakuiert werden, der Zug war auf freier Strecke liegengeblieben.

Start-Probleme bei Go-Ahead

Nach den Anlaufschwierigkeiten des Eisenbahnunternehmens "Go-Ahead Bayern" auf Regionalstrecken in Schwaben am Sonntag gab es auch am Dienstag noch Störungen an manchen Zügen, Verspätungen, auch Ausfälle. Manche Tür hat geklemmt, manche Toilette gestreikt, und die Fahrgastinformation hat nicht reibungslos funktioniert.

Go-Ahead arbeitet Mängelliste ab

Ein blauer Zug von "Go-Ahead Bayern" in Augsburg
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"Go-Ahead" hat am Wochenende zahlreiche Bahnverbindungen in Schwaben übernommen

Das Unternehmen sei dabei, ein Problem nach dem anderen abzuarbeiten, sagt "Go-Ahead" Bayern-Sprecher Winfried Karg. Dazu zählen z.B. falsche Informationen über Zugverbindungen auf Handys, in Zügen und auf Bahnhöfen. Sie wurden verursacht durch Fehler bei der Einspeisung von Datensätzen in das System des Europäischen Fahrgast-Informationszentrums. "Go-Ahead" hat mittlerweile neue Daten eingegeben und hofft nun, dass bis Ende der Woche alle Auskünfte korrekt wiedergegeben werden.

Arbeiten an Toiletten und Zugtüren laufen

Auch die "Kinderkrankheiten" bei den neuen 56 Triebzügen sollen beseitigt werden: Laut Karg sind Spezialisten und Mechaniker der Hersteller-Firmen vor Ort und justieren nach – richten WC-Spülungen, die unter Simulationsbedingungen funktioniert hätten, und Türen, die bei Minustemperaturen plötzlich klemmten.

Noch fehlt die Routine

Im neuen Team müssten sich außerdem Abläufe einspielen, heißt es von "Go Ahead": Dem Personal fehle es noch an Routine. Machtlos bleibt das Unternehmen bei Signalstörungen – wie am Montag bei Meitingen, bei defekten Stellwerken – wie am Sonntag in Ulm – und bei belegten Gleisen. Dafür ist die Konkurrenz zuständig – die Deutsche Bahn.

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