Die Streikteilnehmer aus Schwaben wurden mit Bussen nach München gefahren, zur zentralen Kundgebung. Von Augsburg aus fuhren laut der Gewerkschaft Verdi 17 Busse mit rund 900 Teilnehmern nach München, von Kempten fuhren 11 Busse mit ca. 550 Teilnehmern.
Einige Augsburger wurden vom Streik überrascht
Trotz der Ankündigung und der Berichterstattung über die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst kamen heute im Laufe des Vormittags doch einige Bürger ins Augsburger Bürgerbüro Stadtmitte, die ihre Verwaltungsangelegenheiten erledigen wollten. Doch wer dort heute seinen Pass verlängern, sein Auto ummelden oder sich seine Aufenthaltsbestätigung erneuern lassen wollte, stand vor verschlossenen Türen. "Dieses Bürgerbüro ist heute wegen Streiks im Öffentlichen Dienst geschlossen", informierte ein Zettel hinter der Glastür.
Infos über Warnstreiks nicht immer gut
Die Reaktionen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger reichten von Verständnis bis über echte Verärgerung. Manche solidarisierten sich mit den Forderungen der Streikenden und wollten in den nächsten Tagen wieder kommen. Andere reagierten unwirsch. In einem Fall hatte sich ein Bürger aus Friedberg auf den Weg nach Augsburg gemacht, um einen neuen Reisepass zu beantragen. Nun stand er vor verschlossenen Türen, obwohl er sich zuvor im Internet informiert hatte. Auf der Seite des Bürgerbüros Stadtmitte stand den ganzen Vormittag über: "Geöffnet, schließt um 12 Uhr 30".
Streikschwerpunkte in Augsburg
Schwerpunkte des Streiks waren in und um Augsburg laut Verdi die Kindertagesstätten und die Bürgerbüros. Außerdem blieben im gesamten Stadtgebiet die Mülltonnen stehen, die Wertstoffhöfe waren geschlossen und am Zentralklinikum wurde gestreikt. Die Notfallversorgung war dort aber gesichert.
Im Allgäu wurden unter anderem Kitas und ein Krankenhaus bestreikt
In Kempten wurde zum Beispiel das Klinikum Kempten-Oberallgäu bestreikt. Drei OPs waren nach Angaben von Verdi nicht besetzt, die Notfallversorgung war aber garantiert, dafür wurde extra eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaft und Klinikleitung getroffen. Auch die Mitarbeiter der Kita Kotterner Flohkiste und des Kindergartens in Waltenhofen beteiligen sich am Warnstreik: In beiden Einrichtungen gab es nur eine Notbetreuung.