An die 1.800 Beschäftigte waren dem Aufruf der IG Metall zum Ausstand nachgekommen und vor das Werkstor bei Man Diesel & Turbo gezogen. Die MAN-Belegschaft wurde dabei von Mitarbeitern von manroland, MT Aerospace und Böwe Systec unterstützt.
Beschäftigte wollen mehr Selbstbestimmung
Die Beschäftigten forderten neben sechs Prozent mehr Einkommen auch mehr Selbstbestimmung. Sie wollen zum Beispiel ihre Arbeitszeit zeitweise reduzieren können. Das sei gerade für die Arbeiter in der Gießerei bei MAN wichtig, so der Betriebsratsvorsitzende Ritsch. Der Dreischichtbetrieb gehe auf die Knochen, zudem boome das Geschäft. "Die Leute wollen ihren Anteil," so Ritsch.
Garantierte Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit gefordert
Auch der Warnstreik beim Augsburger Getriebespezialisten Renk lief höchst zufriedenstellend, so IG Metall-Sprecher Roberto Armellini. Besonders hohen Zuspruch gebe es für das Thema 'Zeit für Familie'. Jeder sage, dass das irgendwann auf ihn zukomme, so Armellini. Umso wichtiger ist es nach Ansicht der Gewerkschaft, dass die Mitarbeiter auf eine garantierte Rückkehr von temporärer Teilzeit in Vollzeit bauen können.
Drei weitere Streiks in Schwaben
Derzeit läuft der Warnstreik beim Stahlverarbeiter Eberle in Augsburg-Pfersee. Am Nachmittag soll dann bei der Eberle Federnfabrik in Schwabmünchen die Arbeit niedergelegt werden. In Füssen sind außerdem die Mitarbeiter von PMG zu Warnstreiks aufgerufen. Kundgebungen soll es dort zwar keine geben, allerdings werden die Beschäftigten dazu angehalten, die Arbeit zwei Stunden vor dem regulären Schichtende einzustellen und zu gehen.
2.200 Beteiligte beim Streikauftakt am Mittwoch
Insgesamt erwartet die Gewerkschaft heute knapp 4.000 Teilnehmer bei den Streiks. Bereits am Mittwoch haben sich laut Gewerkschaft an die 2.200 Beschäftigte am Warnstreik bei Ledvance und Premium Aerotec in Augsburg beteiligt.