Im Landschaftsschutzgebiet Hauptsmoorwald am Stadtrand von Bamberg soll nach Planungen der Stadt ein Industrie- und Gewerbepark entstehen. Zusätzlich will das Land Bayern dort eine Polizeiinspektion bauen. Die hat in einer Onlinepetition rund 33.000 Unterschriften zusammengetragen und will diese am Nachmittag, an Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) übergeben.
Hauptsmoorwald laut Stadt nicht gefährdet
Die Stadt verteidigt das umfangreiche Bebauungsverfahren. Die Aussage, man plane, einen großen Teil des Hauptsmoorwalds für die Bauvorhaben abzuholzen, sei schlichtweg falsch, so die Pressestelle der Stadt zum Bayerischen Rundfunk. Keineswegs werde das Landschaftsschutzgebiet Hauptsmoorwald mit seinen insgesamt 3.054 Hektar durch die geplante Maßnahme in seinem Bestand gefährdet.
Unternehmen wollen umsiedeln
Das aktuelle Konzept 2018 sehe nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Bebauungsplanfläche mit rund 57 Hektar für eine gewerbliche Nutzung vor. Der mit 115 Hektar größere Teil soll Wald- bzw. Naturschutzgebiet bleiben oder werden. Dies wird auch ein rund 14 Hektar großes neues Naturschutzgebiet umfassen, das dann das zweitgrößte in Bamberg wäre. Vertreter von Handwerkskammer (HWK) und Industrie- und Handelskammer (IHK) weisen darauf hin, dass es bereits mehrere Dutzend Anfragen konkret umsiedlungswilliger Unternehmen gebe und zusätzliche Arbeitsplätze auf dem ehemaligen von der US-Armee militärisch genutzten Gelände geschaffen werden könnten.
Ausgleich für Eingriffe geplant
Der Geisfelder Straße biete die große Chance, Defizite im Angebot an in Bamberg abzumildern, so die Gewerbetreibenden. Zudem würden alle Eingriffe in Natur und Landschaft komplett ausgeglichen, was zu einer deutlichen Verbesserung im Vergleich zum heutigen Zustand führe. In der Bürgerinitiative glaubt man daran allerdings nicht und versucht das Projekt zu stoppen.
Bamberg zählt rund 77.000 Einwohner. Wieviele der 33.000 Unterzeichner der Petition aus Bamberg stammen, ist bisher nicht bekannt.