Symbolbild: CSD
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Symbolbild: CSD

    Gewalt in Augsburg: Attacke auf Christopher-Street-Day-Parade

    Teilnehmer einer Parade zum Christopher-Street-Day sind am vergangenen Samstag in Augsburg offenbar verprügelt und getreten worden. Der Verein zeigte sich erschüttert. Die Polizei bestätigt dem BR entsprechende Ermittlungen.

    Auf dem Christopher-Street-Day in Augsburg sind offenbar Teilnehmer angegriffen worden. Laut dem CSD Augsburg e.V. seien "mindestens zwei queere Personen verprügelt und getreten worden, als sie bereits am Boden lagen", schreibt der Verein.

    Laut dem Vereins-Vorstand seien die Teilnehmer des CSD am Königsplatz von einer "größeren Gruppe Jungs" belästigt worden. "Als dann zwei Teilnehmer der Demo dazwischen gegangen sind, wurden sie massiv geschlagen und einer am Boden liegend gegen den Kopf getreten", so der Verein auf BR-Nachfrage. Die beiden Opfer hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen.

    Zudem seien Regenbogen-Fahnen entwendet und zerrissen worden. "Wir sind erschüttert und traurig darüber, solche Vorfälle in der Friedensstadt Augsburg verzeichnen zu müssen", so der Verein auf Instagram.

    Polizeipräsidium in Augsburg bestätigt Ermittlungen

    Das Polizeipräsidium Schwaben/Nord hat auf BR-Anfrage bestätigt, dass in einem Fall wegen Körperverletzung ermittelt werde. CSD Augsburg e.V. will nun am Samstag auf dem Königsplatz eine Kundgebung gegen queer-feindliche Gewalt abhalten.

    Im vergangenen Jahr hat die bayerische Polizei insgesamt 71 Straftaten mit homo-oder transphobem Hintergrund registriert. Dazu gehörten Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung oder Volksverhetzung. "Dass die übergroße Zahl in München registriert wurde und in manchen Polizeipräsidien nur eine einzige, zeigt, dass die Dunkelziffer groß sein dürfte", sagt dazu der Abgeordnete Florian Siekmann, der sich bei den Grünen um Queer-Politik kümmert. Die Fachstelle "strong!" habe für 2021 über 160 Delikte registriert. Viele davon seien aber gar nicht bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden, so Siekmann weiter.

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