In ganz Deutschland, auch in Bayern, gibt es nicht genug Hebammen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat den Geburtshelferinnen seine weitere Unterstützung zugesagt, um in der Zukunft die Hebammenversorgung zu sichern.
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Holetschek sagte anlässlich eines Gesprächs mit Hebammen aus dem Allgäu in Memmingen: "Wir konnten bei der Hebammenversorgung und der Zufriedenheit der Hebammen mit ihrer bedeutenden Arbeit bereits einige Fortschritte erzielen. Aber ich bleibe dran, damit sich die Versorgungssituation weiter verbessert."
Hebammenenzentralen sollen Schwangere unterstützen
Eine wichtige Plattform des Austausches über verschiedene politische Ebenen hinweg und zusammen mit betroffenen Institutionen und Verbänden sei der Anfang 2019 ins Leben gerufene "Runde Tisch". Bei diesen Treffen werde gemeinsam daran gearbeitet, die Situation der Hebammen zu verbessern und künftig die Versorgung mit Hebammen zu gewährleisten. Diese Arbeit trage Früchte, wie beispielsweise das Anfang 2020 beschlossene Aktionsprogramm, erklärte Holetschek.
Ein Punkt des Aktionsprogramms sei die bessere Vermittlung und Organisation von Hebammen: "Hebammenzentralen sollen Schwangere und Mütter bei der Hebammensuche unterstützen und Hebammen von bürokratischen Tätigkeiten entlasten. Wir unterstützen die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Errichtung finanziell mit dem Geburtshilfe-Förderprogramm 'Zukunftsprogramm Geburtshilfe'", sagte Holetschek.
Holetschek befürwortet Hebammenkunde-Studium
Seit dem Jahr 2018 helfe man den Kommunen, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Fünf Millionen Euro sind dafür jedes Jahr im bayerischen Haushalt vorgesehen. Holetschek betonte außerdem, der Hebammenbonus stoße auf große Resonanz. Mehr als vier Millionen Euro seien bisher ausgezahlt worden. Auch die Niederlassungsprämie für Hebammen in Höhe von 5.000 Euro sei sehr erfolgreich: "Es wurden bislang schon über 2,1 Millionen Euro ausbezahlt."
Ein weiterer wichtiger Baustein, um Nachwuchskräfte bei den Hebammen zu gewinnen, sei die akademische Ausbildung: "Ich freue mich, dass sich unser nachdrücklicher Einsatz für die Akademisierung gelohnt hat: Aktuell haben wir 165 Studierende an den bayerischen Hochschulen", so der Minister.
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