Der 55 Jahre alte Mann hatte seine Tat vom Sommer 2015 gestanden. Seit einem Jahr lebt er inzwischen wieder unauffällig auf freiem Fuß. Das ist für die Kemptener Staatsanwaltschaft und den Bundesgerichtshof in Karlsruhe allerdings problematisch.
Angeklagter leidet unter Schizophrenie
Die Bundesrichter hatten den Fall im Frühjahr an das Landgericht Kempten zurück verwiesen, denn eine Kernfrage war aus Sicht der Richter noch nicht geklärt: Wird der Mann bei einem kleinen Anlass möglicherweise wieder zu einer Gefahr für die Allgemeinheit?
Der 55-Jährige hat panische Angst, vergiftet und verfolgt zu werden. Die Diagnose der Ärzte lautet: paranoid-halluzinatorische Schizophrenie. Das Problem ist laut den Bundesrichtern, dass der Mann nicht einsehe, dass er krank ist. Im Bezirkskrankenhaus hatte er sich etwa geweigert, Medikamente zu nehmen, da er dachte, sie seien giftig.
Feuer gelegt und Gasleitungen aufgedreht
Den Brand in Lindau hatte er gelegt, um sich laut eigener Aussage vor einer Organisation zu schützen, die ihn töten wolle. Im erneuten Prozess vor dem Landgericht Kempten sagt heute eine Gutachterin neu aus. Möglicherweise wird es dann auch schon eine Entscheidung geben, ob der Mann dauerhaft psychiatrisch betreut werden muss.
Nur durch großes Glück wurde im Juli 2015 verhindert, dass das Haus in Lindau in die Luft fliegt. Ein Feuerwehrmann hatte entdeckt, dass der Angeklagte nicht nur ein Feuer gelegt, sondern auch die Gasleitungen aufgedreht hatte. Dadurch kam es lediglich zu leichten Rauchvergiftungen bei vier Menschen in dem Mehrfamilienhaus.