Die Radrunden-Projektleiterin Ulla Schmidt steht mit ihrem Fahrrad vor einer Informationsstele in Koppenwind.
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Die Radrunden-Projektleiterin Ulla Schmidt vor einer Informationsstele in Koppenwind

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Gemeinde Rauhenebrach eröffnet Zisterzienser Radrunden

Der Steigerwald lädt mit zahlreichen Routen zum Wandern und Fahrradfahren ein. Nun kommt ein weiteres Highlight für Radtourenbegeisterte hinzu. Am Sonntag, den 22. Mai, eröffnet die Gemeinde Rauhenebrach die Zisterzienser Radrunden.

Mit "Kultur, Natur und sportliche Herausforderungen" umschreibt Ulla Schmidt die Zisterzienser Radrunden. Sie muss es wissen, denn Ulla Schmidt ist die Projektleiterin. Auf einigen Teilstrecken ist sie schon selbst in die Pedale getreten. Die Zisterzienser Radrunden bestehen aus zwei Touren. Die Nordroute ist 60 Kilometer und die Südroute 41 Kilometer lang. Beide Radrunden führen durch die Kulturlandschaft, die von den Zisterziensermönchen geprägt wurde. Dazu zählen Weinanbau, Wald- und Wiesenwirtschaft, aber auch Fischzucht und Ackerbau, so Schmidt. Die Eröffnungsfeier der Radrunden ist am Sonntag, den 22. Mai, um 10.00 Uhr im Hof des ehemaligen Amtsschlosses in Koppenwind.

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Eröffnungsfeier der Radrunden bietet Mitmachaktionen

Alle Interessierten sind am Eröffnungstag eingeladen, einzelne Stationen zwischen Koppenwind und Waldschwind mit dem Fahrrad zu besuchen. Dort sind verschiedene Mitmachaktionen geplant. Dazu zählt unter anderem ein 3D-Bogenparcours am Waldschwinder Hof. Schmidt erklärt: "Damit kann man in das ehemalige Leben der Zisterzienser eintauchen, die gerne auf die Jagd gegangen sind. Der Eröffnungstag ist durch derartige Aktionen auch für Familien sehr gut geeignet."

Die Südroute führt durch Ebrach und Burgwindheim

Die Südroute beginnt im Kloster Ebrach. An der Orangerie ist eine Informationsstele über die Zisterzienser angebracht. Die Ordensbrüder hatten das Kloster Ebrach gegründet und bewirtschaftet. Die Tour führt zur zweiten Station, dem Amtsschloss in Burgwindheim. Auch dieses nutzten die Zisterzienser. Insgesamt hat die südliche Radrunde fünf Stationen.

Auf der Nordroute liegen Untersteinbach und Michelau

"Die Nordroute könnte man beispielsweise in Untersteinbach beginnen", sagt Schmidt. Die Radrunde führt über Oberaurach, Zell am Ebersberg, Oberschwappach und Michelau. Auch auf diesem Radweg informieren Stelen über das Leben und Wirken der Zisterzienser. "Die Mönche suchten sich Einödlagen heraus", erklärt Schmidt. "Die Standorte waren durch Wald, Wasser und Wiesen geprägt. Die Ordensbrüder lebten bescheiden, wirtschafteten aber gut." Ein besonderes Augenmerk hatten sie auf die Bewässerung ihrer Felder und Gärten mit einem ausgeklügelten Kanalsystem gerichtet, so Schmidt.

Radrunden als Teil eines europaweiten Projektes

Die beiden Radrunden sind ein Teil des europaweiten Projektes "Cistercian landscapes – connecting Europe". "Da die Zisterzienser in ganz Europa vertreten waren, soll dieses transnationale Projekt ihren Einfluss auf unsere europäische Kulturlandschaft verdeutlichen", ergänzt Schmidt. Es ist ein Bestandteil der Bewerbung für das "Europäische Kulturerbe-Siegel". Nach Schmidts Angaben sind für solch eine Auszeichnung Stätten qualifiziert, die symbolisch und beispielhaft für die europäische Einigung und die Geschichte Europas stehen. "Meiner Ansicht nach stärken solche Projekte das Wir-Gefühl der Europäer", betont Schmidt.

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